- Mit einem 1:0-Minisieg gegen Marokko nimmt Europameister Portugal in der Gruppe B Kurs auf die Achtelfinals.
- Die Nordafrikaner sind als erstes Team der WM 2018 ohne Chancen auf ein Weiterkommen. Ihr Problem: die Abschlussschwäche.
- Cristiano Ronaldo ist für den einzigen Treffer besorgt – und für eine historische Marke.
Im Vergleich zum Startspiel gegen Spanien (3:3) benötigte Cristiano Ronaldo läppische 25 Sekunden mehr Anlaufzeit, ehe er das 1:0 markierte. Der formstarke Real-Angreifer brauchte diesmal exakt 3:55 Minuten. Nach einem Eckball Portugals genoss der 33-Jährige allzu viele Freiheiten und konnte im Anflug mühelos einköpfeln.
Von bislang 43 Turnier-Toren in Russland schoss Ronaldo also nicht nur das schnellste, sondern nun auch das zweitschnellste Goal. Und er machte sich in Sachen Produktivität zur alleinigen Nummer 1 in Europa. Die Ausnahmefigur steht nun bei 85 Länderspiel-Treffern und überholte Ungarns Ferenc Puskas. Auf der WM-Bühne buchte die Nummer 7 bislang 7 Tore, alleine 4 bei der aktuellen Ausgabe.
Marokko powert, trifft aber nicht
Ronaldos Initialzündung in Moskau wirkte sich für Gegner Marokko diesmal als früher Schocker aus. Ganz im Gegensatz zum Startspiel gegen Iran, als der Nackenschlag in Form eines Eigentors zum 0:1 erst in der 95. Minute hatte hingenommen werden müssen.
Die Nordafrikaner erholten sich allerdings von diesem Rückschlag. Sie spielten gefällig, beschäftigten den Europameister in der Defensive und kamen auch zu Chancen. Vor allem nach der Pause waren sie vornehmlich am Drücker. Besonders ärgerlich war die vergebene Triple-Möglichkeit (55./57./60.): Zunächst scheiterte Younes Belhanda doppelt an Portugals Keeper Rui Patricio, hinterher setzte Medhi Benatia den Ball über die Latte.
Ein Leistungsabbau ohne Folgen
Das Unvermögen im Abschluss blieb der Elf von Trainer Hervé Renard bis zum Ende treu. Die Marokkaner zahlen für dieses Manko trotz zwei ansprechenden WM-Leistungen einen hohen Preis. Mit 0 Punkten und 0 Toren nach 2 Spielen sind sie vorzeitig out.
Portugal dagegen konnte von der frühen Führung Ronaldos zehren. Es baute hinterher merklich ab und wirkte nicht mehr entschlossen genug. Dennoch stehen die Lusitaner an der Tür zur K.o.-Phase.
So gehts weiter
Am nächsten Montagabend (ab 19:30 Uhr live bei SRF) beschliesst Portugal die Gruppenphase gegen Iran. Im Parallelspiel kämpft Marokko gegen Nachbar Spanien um einen würdigen Abschied von der WM.
Sendebezug: Laufende WM-Berichterstattung SRF zwei