Nachdem sich Mitfavorit Brasilien zum WM-Auftakt gegen die Schweiz mit einem 1:1 hatte begnügen müssen, schimpfte Neymar über die Nati-Spieler und den Schiedsrichter. Weit nach Mitternacht humpelte der 222-Millionen-Euro-Mann gefrustet aus dem Stadion in Rostow am Don. Fast so, als wollte er sagen: «Schaut her, wie hart man mich rangenommen hat.»
Die Spieler wurden getauscht, um die Fouls zu begehen.
«Die Spieler wurden getauscht, um die Fouls zu begehen. Wenn die Schiedsrichter darauf nicht ihre Aufmerksamkeit lenken, ist das schlecht für den Fussball», beschwerte sich der Stürmer von Paris St-Germain. Danach giftete Brasiliens Star weiter: «Die Schweiz hat das Unentschieden nicht verdient.»
Schweizer halten dagegen
Die Schweizer distanzierten sich von Neymars Anschuldigungen. Gegenspieler Valon Behrami, der sich ausgezeichnet auf Neymar eingestellt hatte, konterte: «Neymar liegt immer am Boden.»
Keeper Yann Sommer stellte fest: «Wir haben es ihm schwer gemacht, weil wir ihm auf den Füssen gestanden und nicht viel Platz gelassen haben. Ich glaube, er hatte nicht viel Spass.»
10 Fouls an Neymar
Das war wahrscheinlich noch untertrieben. Denn mit Fortdauer des Spiels wirkte Neymar mehr und mehr genervt, am Ende beinahe zermürbt. Von den total 19 Fouls betrafen 10 Neymar. So oft wurde seit 20 Jahren kein anderer Spieler in einer WM-Partie von den Beinen geholt. 1998 wurde Englands Alan Shearer 11 Mal gefoult.
Neymars Frust wurde durch Steven Zubers Ausgleich, dem ein Schubser an Miranda vorangegangen war, noch gesteigert. «Ich denke, das war ein Foul. Hier sind vier Offizielle, vier Profis arbeiten für solche Dinge. Wenn sie ihre Arbeit nicht machen, ist das ihr Problem», kritisierte Neymar.
Foul vor dem Ausgleich gesehen
Auch Brasiliens Trainer Tite haderte damit, dass der Video-Assistent bei dieser Szene nicht eingriff. «Es war ein Foul. Aber es gibt keine Möglichkeit, zu protestieren», schimpfte Tite. Gleichwohl wollte er dies nicht als Ausrede gelten lassen: «Ich will nicht nach Entschuldigungen suchen. Wir hätten kühleren Kopf bewahren müssen.»
Sendebezug: Laufende Berichterstattung zur WM 2018