Zum Inhalt springen

1:4 in der Nations League Ideenlos und hinten anfällig: Nati unterliegt dezimiertem Spanien

  • Die Schweizer Nati verliert in der Nations League in Genf mit 1:4 gegen Europameister Spanien.
  • Die Nati gerät vor ausverkauftem Haus früh 0:2 in Rückstand und kann diese Hypothek trotz langer Überzahl nicht korrigieren.
  • Im anderen Spiel der Gruppe A4 kommt Dänemark gegen Serbien zum zweiten 2:0 innert 3 Tagen.

Just als Nati-Coach Murat Yakin beim Skore von 1:2 mit den Einwechslungen von Kwadwo Duah und Joel Monteiro alles auf eine Karte setzte, schlug Spanien eiskalt zu. Zweimal war das Rezept des Europameisters ein simples: langer Ball, Tor. Zunächst traf Fabian Ruiz in der 77. Minute nach einem Abschlag von Goalie David Raya und einer Flanke von Ferran Torres zum 3:1, drei Minuten später enteilte der Vorlagengeber von eben Becir Omeragic und liess Gregor Kobel im 1-gegen-1 keine Chance.

Es war die Quittung für die Schweizer, in der Offensive bei starkem Regen über weite Strecken ideenlos agiert zu haben – und das gegen nur 10 Spanier. Robin Le Normand war nach 20 Minuten nach einer Notbremse gegen Breel Embolo des Feldes verwiesen worden. Der anschliessende Freistoss von Zeki Amdouni landete nur an der Latte.

Das Fehlen des gesperrten Captains Granit Xhaka war an allen Ecken und Enden bemerkbar. Zwar hatte die Nati mehr vom Spiel und mehr Ballbesitz (66:34%), doch vor allem nach der Pause kam sie nur noch nach Eckbällen zu Chancen. In der 48. Minute jubelte Amdouni, doch Ruben Vargas' Corner hatte schon zuvor die Auslinie verlassen. In der 67. Minute kam Startelfdebütant Gregory Wüthrich frei zum Kopfball, sein Abschluss ging jedoch über das spanische Tor.

Frühe Gegentore entscheidend

Zur Niederlage gegen den Europameister trug indes nicht nur offensive Harmlosigkeit, sondern auch defensive Anfälligkeit bei. Insbesondere in der Startphase, als noch in Vollbestand gespielt wurde, wurde die Schweizer Abwehr immer wieder vor Probleme gestellt.

  • 4. Minute: Kobel pariert einen Kopfball von Joselu. Wenige Sekunden später ist der BVB-Keeper gegen Joselu zwar wieder zur Stelle. Der Kopfball des Stürmers, der sich im Rücken von Wüthrich davongeschlichen hatte, war allerdings bereits hinter der Linie.
  • 13. Minute: Lamine Yamal schickt Nico Williams auf die Reise. Der Flügelflitzer vernascht Wüthrich und kommt zum Abschluss. Den Abpraller von Kobel versorgt Fabian Ruiz zum 2:0 im Tor.

Dazwischen hatte zwar auch die Schweiz jubeln dürfen. Dem vermeintlichen 1:1 gegen Omeragic haftete nach Meinung von Schiedsrichter Irfan Peljto allerdings ein Regelverstoss im Aufbau an, weil Remo Freuler der Ball an die Hand geprallt war. So blieb das einzige Schweizer Erfolgserlebnis der Anschlusstreffer von Amdouni zum 1:2 (41.). Bei einer Ecke stand der Benfica-Stürmer goldrichtig und drückte den Ball zu seinem 8. Nati-Treffer über die Linie.

Kurz vor der Pause fehlte Yakins Team erneut das Glück bei einer Schiedsrichter-Entscheidung, als Yamal im eigenen Strafraum mit der Hand am Ball war. Diesmal war die Berührung in Peljtos Augen allerdings nicht genug für eine Strafstoss-Entscheidung. Die Niederlage am Unparteiischen festzumachen wäre allerdings – anders als noch beim unglücklichen 0:2 in Dänemark – zu einfach. Diesmal fehlte es schlicht an Qualität, und Yakin muss bis zu den nächsten Partien über die Bücher.

Dänemark mit 2. Sieg

Drei Tage nach dem 2:0 gegen die Schweiz setzte sich Dänemark mit dem gleichen Resultat auch im Heimspiel gegen Serbien durch. Was die Zuschauer in Kopenhagen in der 61. Minute zu sehen bekamen, war allein schon das Eintrittsgeld wert. Verteidiger Victor Kristiansen flankte in den Strafraum, wo Yussuf Poulsen den Ball mit einem Fallrückzieher ins Tor beförderte. Der Stürmer vom Bundesligisten Leipzig hatte in der 36. Minute schon das 1:0 von Albert Grönbaek brillant vorbereitet. Die Gastgeber trafen mit den ersten beiden Schüssen aufs Tor der harmlosen Osteuropäer, die am Donnerstag Spanien zu Hause ein 0:0 abgetrotzt hatten.

So geht es weiter

Im Oktober steht die zweite Nations-League-Tranche auf dem Programm. Auswärts in Leskovac geht es für die Nati am 12. Oktober zunächst gegen Serbien, drei Tage später empfängt man Dänemark in St. Gallen zum Rückspiel.

Resultate

SRF zwei, Sportlive, 08.09.24, 20:05 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel