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Abgebaut und das 1:1 kassiert Die Schweiz gibt gegen Israel das EM-Ticket leichtfertig her

  • Die Schweiz kassiert in der EM-Quali in Ungarn gegen Israel in der 88. Minute das 1:1 und hat somit das Ticket für die Endrunde weiterhin nicht auf sicher.
  • Wie schon in den Spielen zuvor baut die Nati nach einer Führung stark ab und muss sich in der 2. Halbzeit dominieren lassen.
  • Einziger Torschütze für die Schweiz ist Ruben Vargas in der 36. Minute, Edimilson Fernandes sieht in der Nachspielzeit die direkte rote Karte.
  • Die nächste Chance, das EM-Ticket zu lösen, bekommt die Nati am Samstag im Heimspiel in Basel gegen den Kosovo.

Die Schweizer Nati hat es wieder getan: Wie schon beim 2:2 gegen Rumänien, beim 2:2 im Kosovo und zuletzt beim 3:3 gegen Belarus baute sie gegen einen bescheidenen Gegner in Führung liegend stark ab und muss sich am Ende mit einem Remis begnügen. Im ungarischen Exil in Felcsut gegen Israel fiel das 1:1 in der 88. Minute. Und der Gegentreffer war zum einen verdient und hatte sich zum anderen angekündigt.

Nach der Pause die Ordnung verloren

Die Schweiz, die in der 36. Minute durch einen Kopfballtreffer von Ruben Vargas in Führung gegangen war, lief dem Gegner in der 2. Halbzeit von der 1. Minute an hinterher und bekam kaum mehr Zugriff aufs Spiel. Israel, dessen heimische Meisterschaft wegen dem Krieg im Nahen Osten seit über einem Monat pausiert, war nun die dominante Mannschaft und hätte bereits in der 47. Minute um ein Haar ausgeglichen. Die Latte rettete für den geschlagenen Yann Sommer.

Glück bekundete die Schweiz auch in der 53. Minute, als der Ball im Strafraum Cédric Zesiger an den Arm sprang. Zur Verwunderung aller erachteten weder Schiedsrichter Anthony Taylor (ENG) noch der VAR die Aktion des Wolfsburg-Verteidigers, der anstelle von Nico Elvedi spielte, als Penalty-würdig.

Fernandes einmal unglücklich und einmal unfair

In der 88. Minute war das Schweizer Glück aber aufgebraucht, als Edimilson Fernandes den Ball dem eben erst eingewechselten Shon Weissman unglücklich vorlegte. Fernandes war es dann auch, der in der 94. Minute nach einem rüden Einsteigen von hinten die rote Karte sah. Es war der negative Höhepunkt und passte irgendwie zum missglückten Schweizer Auftritt.

Vargas sorgt vor der Pause für die Musik und das Tor

Dabei hatte die Nati, die überraschend ohne Xherdan Shaqiri (Bank) antrat, eigentlich gut begonnen und war in der 1. Halbzeit zu einigen Top-Chancen gekommen. Vor allem Vargas setzte sich immer wieder gekonnt in Szene. In der 8. Minute verpasste er das 1:0 knapp, in der 19. Minute wurde ihm ein Treffer wegen Foulspiels aberkannt (zuvor hatte Noah Okafor die Latte getroffen). Fünf Minuten nach seinem Kopfballtreffer auf schöne Fernandes-Flanke scheiterte der Augsburg-Akteur zudem an der Latte. Israel war mit dem 0:1 zur Pause gut bedient.

Nach dem Seitenwechsel war dann aber auch von Vargas nicht mehr viel zu sehen. Dies gilt übrigens auch für Captain Granit Xhaka. Sein 119. Länderspiel, womit er nun alleiniger Schweizer Rekordspieler ist, war eines seiner schwächeren.

So geht es weiter

Statt bereits die Korken knallen zu lassen, gilt es für die Nati am Samstag wieder ernst. Im ausverkauften St. Jakob-Park empfängt man den Kosovo und hat die nächste Chance, das Ticket für die EM-Endrunde endgültig zu lösen. Sollte es abermals nicht klappen, hätte man drei Tage später in Rumänien die dritte und letzte Möglichkeit.

Resultate

SRF zwei, sportlive, 15.11.2023, 20:10 Uhr ; 

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