Einer, der beim 2:0-Sieg über Nordirland für positive Schlagzeilen gesorgt hatte, war Breel Embolo. Dem Stürmer von Borussia Mönchengladbach gelang zwar kein Tor, doch er glänzte mit 2 Assists. Dies ausgerechnet bei seiner Rückkehr ins Team, nachdem er sich an der EM verletzt hatte. Trotz zahlreichen Zwangspausen in der Vergangenheit: Am Dienstag feiert der erst 24-Jährige bereits seinen 50. Einsatz im Nati-Trikot.
War Embolo früher zu ungestüm?
«Ich habe die Pause genutzt, um heranzukommen und nun der Mannschaft helfen zu können.» Auch Trainer Murat Yakin gönnte seinem Schützling das jüngste Erfolgserlebnis und sprach dessen lange Verletzungshistorie an.
«Breel war manchmal zu eifrig und aggressiv auf dem Platz», übt Yakin leise Kritik am Spielstil des Gladbachers. Umso schöner, habe sich der mannschaftsdienliche Stürmer wieder zurückkämpfen können, ergänzte der 47-Jährige.
Nicht zu gross gewichten wollte der Schweizer Fussballverband hingegen den Vorfall mit Xherdan Shaqiri. Diesem hatte nach dem Spiel in Genf ein Zuschauer eine Jacke des UCK umgehangen, einer paramilitärischen Organisation, die für die Unabhängigkeit des Kosovos kämpfte. «Er ist ein erfahrener Spieler, der weiss, wie er sich verhalten muss», so SFV-Medienchef Adrian Arnold.
3 Wechsel in der Startelf
Gegenüber dem Auftritt gegen Nordirland wird Yakin in Vilnius auf 3 Positionen umstellen müssen: «Von der Offensiv-Strategie werden wir trotz der Absenzen von Manuel Akanji, Kevin Mbabu und Denis Zakaria nicht abweichen.»
Während Zakaria aufgrund einer Gelbsperre fehlt, seien Mbabu und Akanji weiter angeschlagen. Nico Elvedi macht somit den Abwehrchef. «Er ist clever genug und weiss, wie er verteidigen muss», lobt Yakin den Gladbach-Profi.
Wir wollen das Spiel gewinnen. Das ist das Einzige, was zählt.
Lockere Stimmung und ein neues System
Die Schweizer zeigten sich sichtlich gelöst vor dem Auftritt in Litauen. Auf die Frage eines litauischen Journalisten, was sich seit dem letzten Aufeinandertreffen Ende März verändert hätte, meinte Embolo trocken: «Der Trainer.» Im Gegensatz zu Yakin war er beim 1:0-Sieg in St. Gallen mit dabei und steuerte den Assist zum frühen Siegtreffer bei.
Noch während der Stürmer nach einer ernstgemeinten Replik suchte, übernahm Yakin wieder. Dieser sah im Spielsystem die grösste Veränderung. Und fügte lachend an: «Wir spielen jetzt viel offensiver.»