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«Es war eine tolle Zeit» Lichtsteiner tritt von der grossen Fussballbühne ab

  • Stephan Lichtsteiner hat am Mittwochnachmittag seinen Rücktritt vom Profi-Fussball bekanntgegeben.
  • «Es war eine tolle Zeit, ich hatte viele Jahre auf Top-Level, konnte Grosses erreichen und hatte Spass dabei», sagte der 36-Jährige.
  • Lichtsteiner gehört zu den profiliertesten Fussballern der Schweiz, für die Nati ist er 108 Mal aufgelaufen - nur Heinz Hermann und Alain Geiger hatten mehr Einsätze.
  • Den Ticker zur Medienkonferenz können Sie hier nachlesen.

Nach 17 Jahren im Profi-Geschäft zieht Stephan Lichtsteiner einen Schlussstrich unter eine illustre und von Erfolgen gekrönte Karriere: 7 Mal italienischer Meister, 5 Mal italienischer Cupsieger, 4 Mal italienischer Supercopa-Sieger, 1 Mal Schweizer Meister – ein Palmarès, das seinesgleichen sucht.

Nach GC, wo er 2002/03 Meister wurde, hat es den Innerschweizer in die weite Fussball-Welt gezogen. Über Lille und Lazio Rom landete er bei Juventus Turin, wo er eine Dynastie in der Serie A mitprägte.

Stephan Lichtsteiner
Legende: Beendet seine illustre Profi-Karriere Stephan Lichtsteiner. imago images

Karriere-Ausklang in Deutschland

Nach einem Abstecher beim FC Arsenal in der Premier League liess der Routinier seine Karriere in der Bundesliga (Augsburg) ausklingen.

«Es war eine tolle Zeit, ich hatte viele Jahre auf Top-Level und konnte über all diese Jahre Grosses erreichen und hatte grossen Spass dabei», sagte der 36-Jährige vor den Medien in Muri BE.

Für die Schweizer Nationalmannschaft hat Lichtsteiner 108 Einsätze auf dem Buckel. Nur Heinz Hermann und Alain Geiger haben im roten Shirt die Knochen häufiger hingehalten. Am 15. November 2019 stand er für die Nati zum letzten Mal auf dem Platz – beim 1:0-Sieg in der EM-Qualifikation gegen Georgien.

Rücktritt wegen EM-Verschiebung

«Wenn man mehr als 100 Länderspiele für sein Land bestreiten darf, macht einen das stolz. Jedes einzelne Spiel war eine Ehre. Und jedes hat sich so angefühlt, als ob es in Sachen Nervosität das erste gewesen wäre», so Lichtsteiner.

Dass Lichtsteiner ausgerechnet jetzt den Rücktritt bekannt gab, hat mit der Corona-Pandemie zu tun. Der ursprüngliche Plan sei gewesen, die Laufbahn mit der EM 2020 als letztes grosses Hurra zu beenden. Dieser Traum blieb dem Rechtsverteidiger verwehrt. «Nach dem Entscheid der Uefa, die EM auf 2021 zu verschieben, wurde für mich klar, dass der Zeitpunkt gekommen ist und ich nicht noch ein Jahr anhängen wollte», sagte er.

Pläne für die Zukunft

Wie es für Lichtsteiner weitergeht, liess er an der Medienkonferenz durchblicken: Einerseits fasst er eine Zukunft als Trainer ins Auge, dafür werde er die entsprechenden Kurse absolvieren. Andererseits suche er «Herausforderungen im Wirtschaftsbereich. Ich bin offen und lasse mich momentan in verschiedener Hinsicht inspirieren.»

Im Interview mit SRF spricht der Luzerner über Glücksmomente, Tiefpunkte - und das Tor, an das er sich am liebsten erinnert: der sehenswerte Ausgleich im Champions-League-Duell mit Mönchengladbach am 3. November 2015 (siehe Video unten). Kurz zuvor hatte er sich einer Herz-OP unterziehen müssen.

SRF Livestream, 12.08.2020, 13:30 Uhr ; 

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