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Nati-Gegner Belarus Ohne Heimrecht und ohne Stars

Im «Asyl» in Serbien fordert Belarus am Samstag in der EM-Quali die Schweiz. Namen stechen im Team keine hervor.

Belarus-Trainer Georgi Kondratew.
Legende: Will mit seinem Team der Schweiz ein Bein stellen Belarus-Trainer Georgi Kondratew. Reuters/Action Images/JOHN SIBLEY (Archiv)

Belarus trägt das Heimspiel in der EM-Qualifikation am Samstag gegen die Schweiz im serbischen Novi Sad aus. Wegen der Verwicklung in den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hatte die Uefa entschieden, Belarus zu sanktionieren. Die Heimspiele dürfen nicht im eigenen Land stattfinden, Fans werden ebenfalls nicht zugelassen.

Seit 2021 keine Heimspiele mehr

Schon vor diesen neusten Sanktionen durfte Belarus keine Heimspiele im eigenen Land austragen. Dies wurde nach den Vorkommnissen um den Ryanair-Flug 4978 beschlossen. Im Mai 2021 wurde das Flugzeug, in dem sich der regimekritische Journalist Roman Protassewitsch befand, zwangsweise nach Minsk umgeleitet, wo Protassewitsch und seine Lebensgefährtin verhaftet wurden. Darauf wurde der belarussische Luftraum teilweise gesperrt.

Das Nationalteam wich für seine Heimspiele nach Kasan in Russland aus. Nach den neusten Sanktionen trägt Belarus seine Spiele vorzugsweise in Novi Sad aus. Das liegt auch an den politischen angespannten Verhältnissen mit Nachbarländern wie Polen, Lettland oder Litauen. Allgemein dürften nur wenige EU-Länder derzeit bereit sein, der belarussischen Nationalmannschaft «Asyl» zu gewähren.

Uefa diskutiert über Ausschluss von Belarus

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Die Uefa will die Frage nach einem möglichen Ausschluss von Belarus von der EM-Qualifikation wegen der Beteiligung am russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zumindest noch einmal thematisieren. Dies berichtet die ARD-Sportschau und bezieht sich auf einen Brief von Uefa-Präsident Aleksander Ceferin an 100 Mitglieder des EU-Parlaments. Die Situation von Belarus soll an der nächsten Sitzung des Exekutivkomitees am 4. April erörtert werden.

Keine Spieler in Top-Ligen

Die Schweiz trifft am Samstag auf eine Mannschaft, bei der die grossen Namen fehlen. Das aktuelle Nationalteam von Belarus besteht aus Spielern, die neben der heimischen Liga in Russland, Kasachstan, Zypern oder Israel engagiert sind. Denis Poljakow ist der Spieler mit den meisten Einsätzen im Nationalteam. 52 Mal stand der 31-jährige Verteidiger bereits für Belarus auf dem Platz. Von den restlichen Spielern hat noch keiner die Marke von 30 Partien durchbrochen. 

Dazu kommt, dass einige Spieler, die Diktator Alexander Lukaschenko wegen ihrer politischen Ansichten nicht genehm sind, nicht mehr aufgeboten werden oder freiwillig auf Einsätze im Nationalteam verzichten.

Trainer ist Georgi Kondratew. Der 63-Jährige war bis vor zwei Jahren als Assistent im Nationalteam tätig, ehe er zum zweiten Mal zum Haupttrainer ernannt wurde. Dieses Amt hatte er bereits zwischen 2011 und 2014 inne gehabt. In seiner zweiten Amtszeit wartet Kondratew noch auf den ersten Sieg in einem Pflichtspiel. Der letzte Erfolg der Belarussen liegt fast genau zwei Jahre zurück. Am 27. März 2021 gewannen sie in der WM-Qualifikation gegen Estland 4:2.

Live-Hinweis

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Verfolgen Sie das Startspiel der Schweizer Nati in der EM-Qualifikation gegen Belarus am Samstag ab 17:15 Uhr live auf SRF zwei und in der SRF Sport App.

Schweiz mit makelloser Bilanz

Gegen die Schweiz verlor Belarus alle drei bisherigen Duelle. 1999 lauteten die Resultate im Rahmen der EM-Qualifikation aus belarussischer Sicht 0:1 und 0:2. Das bisher letzte Aufeinandertreffen fand 2017 in Neuenburg statt. Die Schweiz entschied das Testspiel dank einem Tor von Xherdan Shaqiri in Neuenburg mit 1:0 für sich.

EM-Qualifikation

SRF zwei, sportflash, 23.3.23, 20:00 Uhr ; 

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