- 1. Die Schweiz spielt variantenreicher
Nati-Coach Petkovic hat sein Team im Laufe der Nations-League-Kampagne weiterentwickelt. Beim Stand von 0:2 gegen Belgien stellte er von einer Vierer-Abwehr auf eine Dreierkette um – und hatte damit Erfolg. Auch am Finalturnier setzte er auf dieses System.
Kevin Mbabu erwies sich als absoluter Glücksgriff. Der künftige Wolfsburger ist mit seiner Power ein unverzichtbarer Gewinn für das Schweizer Team. Dafür Stephan Lichtsteiner zu opfern, hat sich als richtige Entscheidung erwiesen. Auch wenn man natürlich darüber diskutieren kann, warum man den Captain nicht wenigstens mitgenommen hat.
Für das Schweizer Spiel in hohem Masse entscheidend ist aber der aktuelle Inhaber dieses Amtes. Die Verbindung zwischen Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri war in beiden Spielen für die offensiven Aktionen der Nati von zentraler Bedeutung.
- 2. Coach Petkovic fehlen valable Ersatzspieler
Die Aufstellung gegen Portugal konnte so im Vorfeld erwartet werden. Denn diese Elf war das Beste, was Nati-Coach Petkovic aktuell zur Verfügung steht. Das Line-up ergab sich von selbst. Härtefälle gab es kaum, Diskussionen ebenfalls nicht. Das ist kein gutes Zeichen. Natürlich hat ein Breel Embolo gefehlt oder ein Admir Mehmedi in Topform. Aber vergleicht man, was die anderen Teams in Portugal auf der Bank hatten, so sieht es bei der Schweiz etwas mager aus.
Josip Drmic und Albian Ajeti liegen aktuell in der Hierarchie weit hinter Haris Seferovic. Sogar auf die Goalie-Position trifft dies zu. Angesichts der Absenz von Roman Bürki steht keine starke Nummer 2 zur Verfügung. Renato Steffen kann keine Startelf-Ansprüche stellen. Noah Okafor ist noch ein Versprechen. Genau so wie Djibril Sow.
Edimilson Fernandes erhielt immerhin gegen England die Chance, von Beginn an zu spielen. Er tat dies mit viel Selbstvertrauen. Und Nico Elvedi hat bewiesen, dass er «funktioniert».
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 09.06.2019, 14:30 Uhr