Sein Weg in die Nationalmannschaft ist alles andere als gewöhnlich. Ohne je ein Länderspiel in einer Schweizer Junioren-Auswahl absolviert zu haben, hat es Christian Fassnacht in den Kreis der A-Nati geschafft.
Er war der einzige Neuling beim Zusammenzug am Montag in Zürich für die Spiele in der Nations League in Belgien (am Freitag) und in Island (am Montag).
Es ist die vorläufige Krönung einer Entwicklung, die in den letzten 4 Jahren kaum steiler nach oben hätte verlaufen können:
- Januar 2015: Fassnacht wechselt von Thalwil (1. Liga) zu Challenge-League-Klub Winterthur.
- Juli 2016: Thun verpflichtet den Offensivspieler.
- Juli 2017: Fassnacht verlässt die Berner Oberländer Richtung Hauptstadt zu YB.
- Mai 2018: Der 24-Jährige wird Schweizer Meister mit den Young Boys.
- September 2018: Fassnacht läuft mit YB erstmals in der Champions League auf.
- Oktober 2018: Fassnacht wird erstmals für die Nati aufgeboten.
«Das Ganze ist noch nicht richtig fassbar für mich», gibt Fassnacht zu. Die wenigsten hätten ihm so einen Weg zugetraut, «ich auch nicht unbedingt».
Ich hatte den unbändigen Willen in mir, dass es eines Tages klappen muss.
Denn Fassnacht hatte in seiner Karriere auch Widerstände zu überwinden. In der Jugend des FCZ war er mit 14 Jahren aussortiert worden. Doch den Traum vom Profi wollte er nicht aufgeben: «Ich hatte den unbändigen Willen in mir, dass es eines Tages klappen muss. Man darf sich einfach nicht entmutigen lassen.»
Durch die vielen Teamwechsel in kurzer Zeit hat Fassnacht gelernt, sich schnell zu integrieren. Dies soll ihm nun auch in der Nati zugutekommen. «Ich habe gewisse Mechanismen entwickelt», sagt Fassnacht. Am Anfang etwas ruhig sein, zuhören, schauen, wie was läuft. Dann mit Leistungen in den Trainings zeigen, dass man zurecht hierher gehöre.
Und angesichts seines steilen Aufstiegs in letzter Zeit würde es auch kaum überraschen, wenn Fassnacht am Freitag bereits zu seinem Debüt in der Nationalmannschaft kommt.
Sendebezug: Radio SRF 3, Nachmittagsbulletin, 08.10.2018, 17:20 Uhr.