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Nationalmannschaft Derdiyok: «Die Nati war immer im Hinterkopf»

Nach fast zweijähriger Abwesenheit ist Eren Derdiyok in den Kreis der Schweizer Nationalmannschaft zurückgekehrt. Der Angreifer hat schwere Zeiten hinter sich – und ist nun wieder voller Tatendrang.

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Das Unheil begann mit dem Wechsel von Leverkusen zu Hoffenheim im Sommer 2012. Bei den ambitionierten Kraichgauern wollte Eren Derdiyok den nächsten Schritt machen und sich als Topstürmer in der Bundesliga etablieren. Doch es sollte alles anders kommen.

Der sportliche Erfolg blieb aus, die Trainer gaben sich gleich reihenweise die Klinke in die Hand und Derdiyok – mitunter als einer der Sündenböcke für die Misere ausgemacht – fand sich auf der Ersatzbank und später gar nur noch auf der Tribüne wieder.

Man lernt die eigene Gesundheit zu schätzen.

Noch vor Ablauf der Saison musste sich Derdiyok zudem einer Leistenoperation unterziehen. Und als er in der neuen Spielzeit keine Rolle mehr in den Überlegungen von Markus Gisdol spielte, wechselte der 1,91-m-Hüne auf Leihbasis zurück nach Leverkusen. Doch auch bei der «Werkself» sollte er nicht über die Rolle des Edeljokers hinauskommen.

Derdiyok wurde in der Folge nicht für die WM 2014 in Brasilien berücksichtigt. Es folgte der Wechsel zu Kasimpasa in die türkische Süper Lig. Der Neuanfang gestaltete sich jedoch desaströs: Noch in der Vorbereitung riss sich Derdiyok das Kreuzband und verpasste danach den grössten Teil der Saison.

«Es war hart, so lange weg zu sein», so Derdiyok. Doch die Zeit sei auch lehrreich gewesen. «Man kann an seinen Defiziten arbeiten und lernt die eigene Gesundheit zu schätzen.»

Es stehen wichtige Spiele an.

Nun hat sich Derdiyok zurückgekämpft. Zwar hat er noch keinen Stammplatz bei Kasimpasa, doch er kommt regelmässig zum Einsatz und konnte sich so für die Nati empfehlen.

«Es ist schön, nach so langer Zeit zurückzukommen», sagte der Angreifer beim Zusammenzug. Die Nati sei immer im Hinterkopf, immer sein Ziel gewesen. Und Derdiyok platzt fast vor Tatendrang: «Es stehen wichtige Spiele an, das sorgt für eine gewisse Spannung und Vorfreude.»

Sendebezug: Radio SRF 1, Abendbulletin, 05.10.2015, 18:45 Uhr.

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