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Nationalmannschaft Drmic: «Ein perfektes Resultat für mich»

Nach dem 2:2 gegen Kroatien war im Schweizer Lager natürlich Doppeltorschütze Josip Drmic der gefeierte Mann. Für Nati-Trainer Ottmar Hitzfeld war die Leistung des Nürnberg-Stürmers vor der Pause «überragend».

Dass es eine spezielle Partie werden würde, war Josip Drmic schon vor dem Anpfiff zum Freundschaftsspiel klar. Schliesslich hat der gebürtige Schwyzer kroatische Eltern und besitzt den kroatischen Pass. Mit den beiden sehenswerten Toren vor der Pause, seinen ersten im 5. Nati-Einsatz, machte der Nürnberg-Stürmer den Abend noch aussergewöhnlicher.

Zurückhaltung beim Jubeln

«Ich wollte zeigen, was ich drauf habe», meinte der 11-fache Bundesliga-Torschütze, «das ist mir gelungen.» Beim Torjubel hielt sich Drmic bewusst zurück. Schliesslich habe er gegen sein «eigenes Blut» gespielt, erklärte der 21-Jährige. «Meine Familie kommt aus Kroatien. Ich wollte etwas Respekt zeigen.»

Drmic war denn auch nicht allzu traurig, dass es ihm und seinen Teamkollegen nicht zum Sieg gereicht hatte: «Das 2:2 ist ein perfektes Resultat für mich.» Mit seinem überzeugenden Auftritt hat sich der ehemalige Angreifer des FCZ in die Pole Position für einen Platz im Sturm an der WM gebracht.

Ein angetaner Chef

Denn auch sein Chef, Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld, zeigte sich äusserst angetan von Drmics Leistung. «Vor der Pause hatten wir mit Josip den überragenden Akteur auf dem Platz», lobte der Lörracher. Er habe seine Schnelligkeit ausspielen können.

Rasch von der Abwehr in den Angriff umzuschalten, sei ein Ziel in dieser Partie gewesen, verriet Hitzfeld. Denn an der WM in Brasilien werde man wohl auch phasenweise auf Abwarten spielen und dann überfallartig angreifen. Bei den zu erwartenden hohen Temperaturen müsse man seine Kräfte einteilen, so der Coach. «Gegen Kroatien haben wir in der zweiten Halbzeit jedoch zu sehr abgewartet», kritisierte Hitzfeld.

Kovacs Prophezeiung

Kroatien-Trainer Niko Kovac hatte in St. Gallen wie Hitzfeld ein attraktives Kräftemessen mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten gesehen: «Vor der Pause war die Schweiz besser, nach dem Wechsel wir.» Zu Doppeltorschütze Drmic meinte er: «Es tut weh, dass er nicht für uns spielt. Aber ich freue mich für ihn.» Und der ehemalige Bayern- und langjährige Hertha-Profi prophezeite: «Er hat grosse Qualität und wird sicherlich nicht allzu lange in Nürnberg bleiben.»

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