Resultate
Von weitem ist er bereits zu sehen, der wuchtige Bau mit seinem Bogen aus Stahl, der mehr als hundert Meter in die Höhe ragt: Das Wembley-Stadion, die Stätte, an der Träume geboren werden. Wer hier ein Tor erzielt, kommt der Unsterblichkeit zumindest einen kleinen Schritt näher.
Auf einen Sieg im Wembley wartet die Nati seit 105 Jahren, nicht aber auf einen Torerfolg. Sieben Schweizer haben es bisher geschafft, sich im englischen Nationalstadion in die Torschützenliste einzutragen.
Odermatt: «Ich hatte den Mut, zu schiessen»
Einer von ihnen ist Karl Odermatt. Mit einem satten Schuss von der Strafraumgrenze rettete die Basler Fussball-Legende der Nati im EM-Qualifikationsspiel 1971 gegen England ein 1:1-Unentschieden. Er war erst der zweite Schweizer Nationalspieler nach Toni Allemann (1962), der sich im Wembley in die Torschützenliste eintragen lassen durfte.
Noch heute, 44 Jahre später, erinnert sich der mittlerweile 72-Jährige an diesen ganz besonderen Moment. «Es ist einmalig», schwelgt Odermatt in Erinnerungen. Aus dieser Distanz abzuziehen, brauche Mut. «Und ich hatte diesen Mut», blickt der 50-fache Internationale auf eines seiner emotionalsten Tore zurück.
Wer folgt auf den doppelten Barnetta?
Mut bewies auch der bisher letzte Schweizer, der im Wembley getroffen hatte. Tranquillo Barnetta zirkelte 2011 nach gut einer halben Stunde einen Freistoss direkt aufs englische Gehäuse. Der Ball sprang an sämtlichen Spielern vorbei und landete mit etwas Glück auch tatsächlich in den Maschen. Nur 3 Minuten später fand der Ball erneut den Weg ins Tor. Wieder war es Barnetta, wieder per Freistoss.
4 Jahre nach Barnettas Doppelpack kehrt die Schweizer Nationalmannschaft am Dienstagabend ins Wembley-Stadion zurück. Und auch wenn ein Sieg eine Überraschung wäre, so hat doch jeder Einzelne die Chance, der Unsterblichkeit mit einem Treffer einen Schritt näher zu kommen.
Sendebezug: SRF zwei, sportlounge, 08.09.2015, 22:25 Uhr