Resultate
Zum 2. Mal nach Südafrika 2010 hat Ottmar Hitzfeld die Schweizer Nati an eine WM-Endrunde geführt. Zum 13. Mal ist sie an einem Grossturnier dabei - vorher hatte sie die Quali aber nie vorzeitig geschafft . Die Art und Weise, wie die Schweizer das Ticket für Brasilien gelöst haben, war denn auch überzeugend: Sie kassierten in der Gruppe E bislang als einziges Team keine Niederlage.
Junges Kollektiv geformt
Kein Zweifel: Die Nati befindet sich auf dem Höhepunkt der Ära Hitzfeld. Der Deutsche hat es verstanden, die Equipe in seiner fünfjährigen Amtszeit zu verjüngen und zum stabilen Kollektiv zu formen. Der 64-Jährige selbst blickt zufrieden auf das bisher Erreichte zurück und sagte: «Wir haben den Umbruch eingeleitet und das Glück gehabt, überragende junge Spieler zu haben».
Nicht ohne Nebengeräusche
Doch unter seiner Ägide gab es auch Rückschläge. Als Nachfolger von Köbi Kuhn angetreten, sollte die Schweiz mit Hitzfeld nach der Heim-EM 2008 einen Schritt weiterkommen. Diese Erwartung schien sich schnell zu erfüllen, als die Nati Spanien zum WM-Auftakt in Südafrika sensationell mit 1:0 niederrang. Doch rasch machte sich Ernüchterung breit, da die Hitzfeld-Elf gleichwohl nach der Gruppenphase die Koffer packen musste.
Es sollte der Anfang zweier durchzogener Jahre werden: Auf das Vorrunden-Aus folgte die verpatzte EM-Kampagne 2012. Obwohl kritische Stimmen laut wurden, verlängerte der Verband den Vertrag mit Hitzfeld vorzeitig bis 2014. Das war ein starkes Signal. Hitzfeld selbst antwortete auf das Vertrauen mit einer gelungenen nächsten Kampagne.
Mit beeindruckender Konstanz
Den Weg Richtung Brasilien beschritt der Deutsche unbeirrt und selbstbewusst. Denn Hitzfeld sagt: «Man muss nicht immer nur das tun, was keine Angriffsflächen bietet.» Während dieser WM-Quali hielt er stets an seinen Stammkräften fest, wusste aber auch neue Spieler zu integrieren. Er führte die Nati zu beeindruckender Konstanz und unter die Top 14 des FIFA-Rankings.
Für Schlagzeilen sorgte der Trainer auch mit Gefühlsausbrüchen. Prominenteste Entgleisung des ansonsten besonnenen Lörrachers war, als er dem Referee im November 2012 im Norwegen-Spiel den gestreckten Mittelfinger zeigte und daraufhin 2 Spiele auf der Tribüne Platz nehmen musste.
Unbeirrt Richtung Zuckerhut
Doch auch das brachte Hitzfeld während der Kampagne nicht aus der Ruhe. Mit kleinen Durchhängern, aber ohne grosse Patzer erfüllte die Schweizer Nati die Pflicht und qualifizierte sich - wenn auch nicht in einer hochkarätigen Gruppe - souverän für die WM-Endrunde am Zuckerhut. Bleibt abzuwarten, was der Deutsche für die Kür geplant hat.