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Bis zur 88. Minute hielt die Schweiz verdientermassen ein Remis – es wäre das dritte 1:1 gegen Argentinien in Folge gewesen. Dann spielte Verteidiger François Affolter den Ball direkt in die Füsse von Lionel Messi. Der Barcelona-Star umlief Philippe Senderos, überlobte Marco Wölfli und brachte Argentinien mit 2:1 in Führung.
In der Nachspielzeit traf der Captain der «Albiceleste» vom Elfmeterpunkt noch zum 3:1. Affolter hatte Gonzalo Higuain nach einem Konter gefoult. Der Werder-Verteidiger wurde zur unglücklichen Figur der Partie.
Zuvor hatte das Team von Ottmar Hitzfeld dem Sieg eher näher gestanden als die von Alejandro Sabella gecoachten Gäste. Die Rot-Weissen zeigten sich im Spielverlauf ballsicher und experimentierfreudig. Die Basler Shaqiri und Granit Xhaka drückten dem Schweizer Kombinationsspiel den Stempel auf. Der eingewechselte Eren Derdiyok war häufiger im Strafraum zu sehen als zuvor Admir Mehmedi - liess aber technisch einige Wünsche offen.
Erster Schuss nach 11 Sekunden
Schon der Start in die Partie auf dem schweren Terrain im Stade de Suisse war verheissungsvoll gewesen. Granit Xhaka suchte schon nach 11 Sekunden den Abschluss. Nach 5 Minuten hätte eine Shaqiri-Flanke beinahe Mehmedi gefunden.
Die Gäste, angeführt von Messi, fanden aber bald besser ins Spiel und übernahmen die Kontrolle im Aufbau. Sergio Aguëro und José Ernesto Sosa hatten erste Möglichkeiten. Ohne ein Missverständnis zwischen Messi und seinen Offensivpartnern hätte es in der 16. Minute bereits 0:1 heissen können.
Messi nutzt Passivität
Vier Minuten später wurde die argentinische Führung Tatsache: Messi spielte Aguëro zentral an, dieser gab den Ball mit der Hacke an den Barcelona-Star zurück, der Diego Benaglio in der tiefen rechten Ecke überwand. Affolter und Stephan Lichtsteiner hatten die beiden Stars zu wenig energisch angegriffen.
Der Rückstand schien die Schweiz bis kurz vor der Pause zu hemmen, ehe Rodriguez mit einem Distanzschuss und das Trio Shaqiri-Xhaka-Mehmedi mit einer wunderschönen Kombination für Torgefahr sorgten.
Shaqiri gleicht aus
Den Schwung nahmen die Schweizer, nun mit Eren Derdiyok statt Fabian Frei, in die 2. Halbzeit mit. Die erste Druckphase führte gleich zum Ausgleich. Einen Xhaka-Pass von links leitete Derdiyok wohl ungewollt zum völlig freistehenden Shaqiri weiter. Der künftige Bayern-Akteur traf wuchtig unter die Torlatte.
Der zur Pause für Benaglio eingewechselte Marco Wölfli hatte erst eine ruhige halbe Stunde. Dann musste sich der YB-Keeper aber strecken und einen Aguëro-Ball übers Tor lenken. Der Argentinier hatte sich im Strafraum gleich gegen 3 Schweizer durchgesetzt (Xhaka, Affolter, Senderos). Auch der anschliessende Eckball mit einem Kopfball von Ezequiel Garay war nicht ungefährlich.
Danach übernahmen die Schweizer das Spieldiktat - und gaben es wieder aus der Hand. Trotz vorhandener Spielansätze gab letztlich die fehlende internationale Routine den Ausschlag zuungunsten der Schweiz.