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Nur 1:1 gegen den Kosovo Erst geehrt, dann gefrustet: Xhakas Achterbahnfahrt der Gefühle

Vor dem Testspiel gegen den Kosovo wurde Granit Xhaka geehrt. Eine Stunde später war ihm nicht mehr zum Feiern zumute.

    Nach «einer fast perfekten ersten Halbzeit» gegen England zeigte die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft im zweiten Testspiel gegen den Kosovo eine biedere Leistung. 1:1 lautete das Verdikt gegen die Weltnummer 109. Das Fazit des Trainers: «Das ist natürlich resultatmässig nicht so, wie wir es uns gewünscht haben.» Trotzdem – der Art und Weise könne er durchaus auch positive Aspekte abgewinnen.

    Xherdan Shaqiri zollte dem Gegner Respekt: «Die Kosovaren sind jung und wild. Sie haben gezeigt, was sie drauf haben.» Und doch seien es vor allem individuelle Fehler gewesen, die zum enttäuschenden Schlussresultat geführt hätten. «Diese Fehler können in Freundschaftsspielen halt passieren.»

Spezieller Rahmen, Xhakas Meilenstein

    Das Testspiel fand in einem denkwürdigen Rahmen statt. Erstmals traf die Schweiz auf den Kosovo, das Letzigrund war ausverkauft, volle Ränge sorgten somit für eine grossartige Atmosphäre. Noch ein bisschen besonderer war die Partie für Granit Xhaka. Der Schweizer, dessen Eltern aus dem Kosovo stammen, absolvierte sein 100. Länderspiel für die Schweizer Nati.

Das ist mein Charakter. Ich bin lieber auf dem Platz als auf der Bank. Ich hätte in meinem 100. Länderspiel gerne länger gespielt.

Dafür wurde Xhaka vor dem Spiel feierlich geehrt. Eine Stunde später war dem Captain überhaupt nicht mehr zum Feiern zumute. Xhaka wurde ausgewechselt und machte im Anschluss keinen Hehl aus seiner Enttäuschung.

«Das ist mein Charakter. Ich bin lieber auf dem Platz als auf der Bank», so der 29-Jährige nach dem Spiel. «Ich hätte in meinem 100. Länderspiel gerne länger gespielt.» Xhaka kam allerdings – wie auch andere Spieler – im Testspielrahmen nicht richtig in Fahrt. «Ich kam erst nach der Pause in den Rhythmus. Die erste Halbzeit war schlecht. Nicht nur vom Team, auch von mir selbst.»

Mit den 100 Länderspielen stieg Xhaka übrigens in einen erlauchten Kreis von nur sechs Akteuren auf. Neben ihm haben nur Xherdan Shaqiri (102), Stephan Lichtsteiner (103), Stéphane Chapuisat (108), Alain Geiger (112) und Heinz Herrmann (118) mehr Nati-Spiele absolviert. Und mit seinen noch nicht mal 30 Jahren weiss Xhaka: «Ich will nicht mit diesen 100 Spielen aufhören.»

SRF zwei, sportlive, 29.03.2022 ; 

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