Unschön sind sie, die Erinnerungen an den 6. Dezember 2022 für die Schweizer Fussball-Nati und deren Fans: Gegen Portugal setzte es an der WM in Katar eine 1:6-Klatsche ab, der Viertelfinal-Traum in Luft aufgelöst. Nicht nur das Resultat sprach Bände, auch in punkto Laufwege hinkte die Schweiz den Lusitanern um Meilen hinterher – 10 Kilometer weniger (!) spulten Granit Xhaka, Xherdan Shaqiri und Co. ab. Die Fitness des Kaders wurde arg in Frage gestellt.
Massnahmen gegen Schwachstelle
«Einige Spieler haben gegen Portugal gelitten. Alle vier Tage ein Spiel zu haben, hat unser Niveau gesenkt. Daraus müssen wir lernen.» Am Donnerstag stellte Pierluigi Tami, Direktor der Schweizer Nati beim SFV, Gegenmassnahmen vor, um diesem Manko zu begegnen. So soll gemäss Tami die Kooperation mit den Klubs intensiviert und die Zusammensetzung des Staffs erneuert werden.
«Neu steht uns im Konditionsbereich ein Trainer zur Verfügung, der 100 Prozent für unsere Nationalteams im Einsatz ist. Ausserdem arbeiten wir neu mit einem Ernährungsberater zusammen», so der Tessiner über die konkreten Vorhaben des SFV, der sich damit professionalisieren will.
Wir wollen diese Qualifikation holen.
So soll die Schweiz die anstehende Qualifikation für die Euro 2024 in Deutschland also mit möglichst vollem Tank in Angriff nehmen. Die erste Partie am 26. März bietet bereits Potential für Zündstoff. Ausgerechnet im serbischen Novi Sad trifft die Yakin-Equipe nämlich auswärts auf Belarus, das wegen des Krieges in der Ukraine keine Spiele auf eigenem Boden bestreiten darf.
Öl ins Feuer giessen will die Nati vor dem Kampagnen-Start aber keineswegs. Tami gibt sich betont zurückhaltend: «Es ist ein wichtiges Spiel, wir wollen uns auf unsere Aufgabe konzentrieren. Wir wollen die Qualifikation holen, das müssen wir auf dem Platz zeigen.» Hintergrund der Umstrittenheit des Spielortes ist der Konflikt zwischen Serbien und dem Kosovo , in welchem zahlreiche Nati-Akteure Wurzeln haben oder gar geboren sind.
Zur Erinnerung: Die Strategie «Ball flach halten» verfolgte man auch beim 3. Gruppenspiel der WM gegen Serbien. «Nur» resultatmässig schaute mit dem 3:1 ein Erfolg heraus: Während eine erneute Doppeladler-Affäre ausblieb, sorgten Handgreiflichkeiten und Provokation auf dem Platz für Aufsehen. Bleibt zu hoffen, dass die Strategie diesmal aufgeht.