Stephan Lichtsteiners Aufgebot für die EM-Quali-Spiele gegen Georgien und Dänemark löste zwar kein Erdbeben aus, die Nomination kam aber dennoch überraschend. Schliesslich hatte der 35-Jährige 5 der letzten 6 Länderspiele verpasst. Einzig das Freundschaftsspiel gegen England im September (0:1) bestritt er. Und bei Arsenal stand er zuletzt 3 Mal in Folge nicht im Aufgebot.
Rückkehr nach langer Pause
«Es war immer klar, dass ich nicht zurücktrete», erklärte Lichtsteiner am Mittwoch in Zürich. Dort absolvierte die Nati ein geschlossenes Training (siehe Box). Obwohl Lichtsteiner zuletzt an Rückenbeschwerden litt, holte ihn Coach Vladimir Petkovic nach halbjähriger Absenz zurück in die Nati.
Ob er spielen wird, ist offen. Mit Michael Lang (zuletzt in Gladbach nur noch Ersatz) und Kevin Mbabu (plötzlich doch noch im Aufgebot) stehen hinten rechts weitere valable Kandidaten zur Verfügung.
Captain, Ersatzspieler und Mentor?
Falls Lichtsteiner jedoch auflaufen sollte, würde er die Captain-Binde tragen. Schliesslich ist er mit 104 Länderspielen der dienstälteste Akteur. Dem Amt misst der Luzerner jedoch keine allzu grosse Bedeutung bei. «Ob Granit, ich oder ein anderer Captain ist, spielt keine Rolle», sagt Lichtsteiner. Letztlich gehe es um den Team-Erfolg.
Und in der Nationalmannschaft sei man ohnehin nie gesetzt. Lichtsteiner hätte also kein Problem damit, in der Nati Ersatzspieler zu sein. Oder sieht er sich gar als Mentor für die jüngeren Kollegen? «Im Klubfussball kann man das eher tun, weil das tagtägliche Arbeit ist», meint Lichtsteiner.
Ziel sei es, mit Arsenal in die Champions League zu kommen. Da sei man nahe dran. Seine Zukunft scheint offen. In London hat er noch einen Vertrag bis Ende Saison. Und wie geht es im Nationalteam weiter?
Sendebezug: SRF zwei, «sportaktuell», 15.3.19, 22:15 Uhr