Fast zwei Jahre ist es her, seit Renato Steffen zuletzt für die Schweizer Nationalmannschaft aufgelaufen ist. Und wäre Breel Embolo am Montag verletzungshalber nicht gleich wieder abgereist, würde der Aargauer die Länderspielpause auch diesmal bei seinem Klub verbringen.
Nun darf Steffen unverhofft von seinem 6. Nati-Einsatz träumen. Ein Aufgebot, das für den 26-Jährigen zum richtigen Zeitpunkt kommt.
Schön, dass es das noch gibt. Er hat fast den gleichen Weg gemacht wie ich.»
Den Tritt bei Wolfsburg gefunden
Sein erstes halbes Jahr in der Bundesliga sei nicht top gewesen, blickt Steffen zurück. In der Winterpause hatte er den FC Basel in Richtung Wolfsburg verlassen, mit einem Treffer wollte es bis zum Saisonende aber nicht klappen. Auch, weil sich Steffen nach seiner Ankunft oft mit der Joker-Rolle begnügen musste.
«Ich brauchte Zeit, um mich an alles zu gewöhnen. Für mich war deshalb klar, dass ich in der Nati nicht dabei war», blickt er zurück.
Tore Steffen
Die Angewöhnungsphase hat Steffen mittlerweile hinter sich. Und mit ihr auch die torlose Zeit. Sechs Mal stand er in der aktuellen Spielzeit in der Startelf, zwei Mal konnte er sich als Torschütze auszeichnen. Dass er nun unverhofft wieder zum Kreis der Nati gehört, will er nutzen. «Ein Aufgebot ist leistungsbezogen», ist er sich bewusst.
Einer von zwei Quereinsteigern
Gleichzeitig ist sich Steffen bewusst, dass es viele Anwärter auf einen Platz in der Nati gibt. Ein Christian Fassnacht beispielsweise habe es verdient, ein Aufgebot zu erhalten, findet er. Sowohl der Nati-Neuling wie auch Steffen sind relativ spät im Profi-Business angekommen und haben nicht sämtliche Nachwuchs-Stufen der Nationalmannschaft durchlaufen wie andere Nati-Spieler.
«Es ist schön, dass es das noch gibt. Er hat fast den gleichen Weg gemacht wie ich», so Steffen. Und er attestiert Fassnacht eine gewisse Lockerheit. «Er ist nicht so nervös wie ich, ich war wohl nervöser», lacht er.
Sendebezug: SRF zwei, «sportaktuell», 09.10.2018, 22:25 Uhr.