Fast auf die gesamte an der EM bewährte Offensive muss der neue Nationalcoach verzichten. Nicht nur im Testspiel am Mittwoch gegen Griechenland, sondern danach auch in den ungleich wichtigeren Partien der WM-Qualifikation gegen Europameister Italien und in Nordirland.
In einem 4-2-3-1 könnten Christian Fassnacht oder Renato Steffen die Zehner-Position ausfüllen.
Weil Mario Gavranovic im Training am Montag eine Muskelverletzung mit Sehnenbeteiligung erlitten hat, bleibt auf der Position des Mittelstürmers nur noch Haris Seferovic übrig. Doch auch er hat kaum Spielpraxis und gab erst am Sonntag nach knapp vier Wochen sein Comeback für Benfica Lissabon. Und so bekommt das Testspiel gegen Griechenland plötzlich einen gewissen Sinn.
Welche 11 Spieler wählt Yakin?
«In der Abwehr und im zentralen Mittelfeld kann Yakin aus dem Vollen schöpfen, aber vorne wird es ganz dünn», sagt SRF-Experte Benjamin Huggel. Mit Seferovic und Andi Zeqiri stehen nur zwei nominelle Stürmer im Kader. «Yakin hat also wenig Möglichkeiten. In einem 4-2-3-1 könnten Christian Fassnacht oder Renato Steffen die Zehner-Position ausfüllen», sagt Huggel.
Dass Yakin auf eine Viererkette setzt, erachtet Huggel als sehr wahrscheinlich: «Denn er hat dies ohne Not angekündigt.» Dennoch sei aktuell vieles nur Spekulation.
Gregor Kobel vor erstem Länderspiel
«Ich habe immer noch die Qual der Wahl. Auch mit diesen Absenzen haben wir ein qualitativ gutes Team», lächelt Yakin das Problem zumindest gegen aussen charmant weg.
Eine erste Wahl gab der Coach am Tag vor dem Spiel gegen Griechenland bekannt. Im Tor wird zum ersten Mal Gregor Kobel stehen, «damit sich Yann Sommer in Ruhe auf das Spiel gegen Italien vorbereiten kann», verriet Yakin. Sommer bleibt nach seiner herausragenden EM die «berechtigte Nummer 1», wie Yakin sagte. Doch dahinter scheint Kobel unter dem neuen Trainer und nach seinem Transfer zum Bundesliga-Spitzenklub Borussia Dortmund zur neuen Nummer 2 aufgerückt zu sein.
Debütant Kobel im Tor, vorne mit einer ungewohnten Formation. Dazu der bereits letzte Woche angekündigte Wechsel von der Dreier- zur Viererabwehr. Yakins Einstand bringt einige spannende Situationen mit sich. Oder: Das ist ein Testspiel, das es für einmal durchaus braucht.
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