Wie wichtig der Punktgewinn gegen Italien ist, zeigt ein Blick auf die Tabelle in der Gruppe C der WM-Qualifikation. Der Europameister führt diese zwar mit 11 Zählern an, doch die Schweiz könnte die «Azzurri» mit 3 Siegen in den nächsten 3 Spielen überholen.
Die Nati könnte also im Erfolgsfall das Direktduell auswärts gegen Italien am 12. November als Gruppenerster in Angriff nehmen. Das 0:0 vom Sonntag in Basel kann – Stand heute – zumindest als Teilerfolg verbucht werden.
Fussballerische Erkenntnisse hat das Prestige-Duell im St. Jakob-Park so einige geliefert. Die Frage ist natürlich, wie dauerhaft sich das Gesicht des Nationalteams unter der Führung von Coach Murat Yakin verändert hat. Doch seine Handschrift scheint bereits erkennbar.
- 1. Viel mehr Super League im Team
Natürlich sind die zahlreichen Absenzen von Söldnern wie Xherdan Shaqiri, Kevin Mbabu oder Mario Gavranovic der Hauptgrund, warum aktuell so viele in der Schweiz engagierte Spieler im Kader figurieren. Dass Fabian Frei gegen Italien Captain Granit Xhaka ersetzte und Michel Aebischer in der Startelf stand, ist aber ein klares Zeichen. Ebenso, dass YB-Verteidiger Ulisses Garcia nach einer Stunde Ricardo Rodriguez ersetzte. Weil später auch noch Christian Fassnacht eingewechselt wurde, standen in den letzten 20 Minuten vier Super-League-Akteure auf dem Platz.
- 2. Rückkehr zur Viererkette
Yakin scheut sich nicht vor Personalentscheiden. Er hat auch gleich an der taktischen Ausrichtung geschraubt. Auffallend war, wie Frei die Position vor der Abwehr alleine ausfüllte, und die Schweizer bei Ballbesitz in einer 4-1-4-1-Formation spielten. Das Zentrum war stabil, dafür eröffneten sich den Italienern über die Seiten Räume.
- 3. Gepflegter Spielaufbau nicht mehr sakrosankt
Das Spiel ist ganz offensichtlich weniger auf Ballbesitz aus als zu Zeiten von Vladimir Petkovic. Der Ball wird unter Yakin schneller auch mal mit einem weiten Zuspiel nach vorne gebracht. SRF-Experte Benjamin Huggel gibt sich vorsichtig: «Das werden wir erst in den nächsten Spielen sehen, ob das wirklich der Plan ist, oder ob es daran lag, dass Italien in der zweiten Halbzeit nicht mehr so gut war wie in der ersten.»