Ungewohnt viele Testspiele bestreitet die Nati aktuell. Im März wurde gegen Nordirland (1:1) und Luxemburg (3:1) getestet, nun folgen erneut zwei Freundschaftsspiele. Unwichtig sind diese aber nicht. Die Spieler müssen sich aufdrängen, um im Kader für die WM-Quali und noch wichtiger, für eine mögliche Endrunde im kommenden Sommer, mit dabei zu sein.
Fragen zur Aufstellung stellen sich vor allem im Mittelfeld. Ardon Jashari wurde zum besten Spieler der belgischen Liga gewählt und würde es verdienen, in der Startaufstellung zu stehen – wie Denis Zakaria, der Captain der AS Monaco, der auch in der nächsten Saison in der Champions League spielen wird. Mit Remo Freuler und Vincent Sierro hat Yakin zwei weitere Mittelfeldakteure mit dem Potenzial zum Stammspieler im Aufgebot. In der Aufzählung nicht zu vergessen ist natürlich Captain Granit Xhaka.
«Im Mittelfeld haben wir eine Überbesetzung», gab denn auch Trainer Murat Yakin zu. «Ich schaue immer, dass die besten Spieler einen Platz im Team haben.»
Jashari von Beginn an?
Über Jashari sagte der Nati-Coach, dass dieser schon lange eine wichtige Rolle spiele und langsam aufgebaut werde. In Spielzeit wurde diese Rolle im Nationalteam bislang noch nicht sichtbar. Seit seinem Debüt im September 2022 kommt der ehemalige Luzern-Akteur auf zwei Minuten Einsatzzeit, verteilt auf zwei Partien. Seit Dezember 2022 stand Jashari in keinem Nati-Spiel mehr auf dem Platz.
Seine Nati-Erfahrung wird sich in Kürze wohl vervielfachen. «Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um ein Spiel mit ihm zu planen», sagte Yakin. Danach werde geschaut, ob Jashari die Vorgaben so umsetzt, wie sich der Trainer das vorstellt.
Rieder auch mit dabei
Auch eine Systemumstellung schliesst Yakin nicht aus, um Platz für die zentralen Mittelfeldspieler zu schaffen. Ein weiterer Konkurrent Jasharis ist sein Jahrgang-Kollege Fabian Rieder. Der 23-Jährige hat eine schwierige Saison hinter sich, wurde von Rennes an Stuttgart ausgeliehen und musste zuletzt oft von der Bank aus zuschauen.
Allerdings hat er Jashari einiges an Nati-Erfahrung voraus. In den letzten 13 Partien stand er immer auf dem Platz, auch in jedem Spiel an der EM-Endrunde in Deutschland. «Er ist ein positiver Mensch und ein Arbeiter», beschreibt Yakin seinen Schützling. «Wir werden ihn weiterhin unterstützen, er kann in Zukunft eine wichtige Rolle für uns spielen.» Fraglich jedoch, ob er auch bei der USA-Reise zum Zug kommt – dem Überangebot im Mittelfeld geschuldet.