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Zeki Amdouni Für den Shootingstar heisst es EM statt Palmen

Anders als andere Nati-Akteure kann Zeki Amdouni seine Beine noch nicht hochlagern.

Zeki Amdouni.
Legende: Schiesst er auch an der U21-EM scharf? Zeki Amdouni. Freshfocus/Toto Marti

Die zweite Tranche der EM-Qualifikation hat für die Schweizer Nationalmannschaft mit einem Dämpfer geendet. Statt gegen Rumänien den 4. Sieg aus dem 4. Spiel einzutüten, liess sich das Team von Trainer Murat Yakin am Montagabend in Luzern durch zwei späte Gegentore noch die vielzitierte Butter vom Brot nehmen.

Das Unentschieden ist insofern kein Beinbruch, weil sich die Nati nach wie vor auf EM-Kurs befindet. Trotzdem ist den Spielern bewusst, «dass uns das nicht passieren darf», wie Xherdan Shaqiri nach dem Schlusspfiff im Interview festhielt.

Dass die Schweizer den Sieg in den Schlussminuten noch verspielten, rückte die zuvor gezeigte dominante Leistung etwas in den Hintergrund. Und die Leistung von Zeki Amdouni im Speziellen. Der FCB-Stürmer hatte vor der Pause in seinem erst 5. Einsatz für die Nati mit einem Doppelpack geglänzt. Was Amdouni seit seiner Premiere im Nati-Dress geleistet hat, ist ohnehin aussergewöhnlich.

Amdouni wie damals N'Kufo

Besagte Premiere ist 9 Monate her. Ende September wurde Amdouni in der Nations League gegen Tschechien eingewechselt. Es sollte sein einziges Spiel ohne persönlichen Torerfolg bleiben. In den folgenden 4 Partien für die Schweiz – allesamt in der EM-Qualifikation – traf der Shootingstar immer. Zuerst als Joker, ehe er in den folgenden Partien jeweils in der Startaufstellung stand.

In vier Spielen in Folge getroffen hatte für die Nati zuletzt Blaise N'Kufo. Zum Auftakt der WM-Qualifikation für die Endrunde 2010 reüssierte er gegen Israel, Luxemburg, Lettland und Griechenland. Während ihm gegen die Letten und Griechen jeweils der Siegtreffer gelang, rückte der zwischenzeitliche Ausgleich gegen Luxemburg in den Hintergrund, und das gewaltig. Die Schweiz unterlag dem Fussballzwerg damals nach einem ebenfalls späten Gegentor noch mit 1:2.

Die gute Nachricht: Trotz des blamablen Ausrutschers qualifizierte sich die Nati für die Endrunde in Südafrika. Mit einem Punkt Vorsprung wurde man vor Griechenland Gruppenerster.

Zurück zu den Jungen

Zurück zu Amdouni, für den es vorerst weder nach Südafrika, Griechenland oder sonst wo in den Süden geht. Der Stürmer, der dem Vernehmen nach bei Benfica Lissabon hoch im Kurs steht, reist am Dienstag statt in die Ferien direkt weiter nach Rumänien an die U21-EM.

Er sei zwar körperlich und mental schon etwas müde, sagte Amdouni nach dem Spiel gegen Rumänien. «Aber ich habe noch Kraft.» Der 22-Jährige hat eine intensive Saison mit zahlreichen Europacup-Partien in den Beinen. Mit dem FCB stiess er in der Conference League bis in den Halbfinal vor. Und krönte sich mit 7 Treffern zusammen mit Arthur Cabral zum besten Torschützen der diesjährigen Kampagne.

Seine Skorerqualitäten werden in den nächsten Tagen auch bei der U21 gefragt sein. Bereits am Donnerstag startet die Schweiz mit dem Spiel gegen Norwegen ins Turnier. Die weiteren Gegner heissen Italien und Frankreich.

SRF zwei, sportlive, 19.6.2023, 20:10 Uhr ; 

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