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Zusammenzug in Marbella Zwischen «Namaste» und «Prost»: Das Nati-Camp der anderen Art

Blick Richtung Katar: Das Team von Murat Yakin lanciert das WM-Jahr – mit mässigem Wetter und ungewöhnlichen Methoden.

Es ist ein Nati-Zusammenzug der anderen Art. In Marbella bereitet sich das Team von Trainer Murat Yakin auf die Testspiele in London gegen England und dann in Zürich gegen den Kosovo vor. Der Plan, bei mildem Wetter das WM-Jahr zu lancieren, misslang jedenfalls.

Während man hierzulande von strahlendem Frühlingswetter verwöhnt wird, schlägt sich die Nati im Süden Spaniens mit Regen und Wind herum. Andererseits: Regnerische Verhältnisse und säuberlich gestutzter «englischer» Rasen – kann man sich besser auf ein Spiel im Wembley vorbereiten?

Live-Hinweis

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Wie sich die Schweizer Fussball-Nati zum Auftakt ins WM-Jahr schlägt, sehen Sie auf SRF zwei und in der Sport App wie folgt live:

  • Samstag, 26. März, 18:00 Uhr: England – Schweiz
  • Dienstag, 29. März, 17:30 Uhr: Schweiz – Kosovo

Auf dem Programm steht im ersten Nati-Zusammenzug des Jahres neben den Trainings Aussergewöhnliches: Aktivitäten wie Yoga, Padel oder Tennis sollen die Equipe noch enger zusammenschweissen. «Solche Wochen sind selten. Das tut uns schon sehr gut», ist sich Djibril Sow sicher.

Wenn der Trainer den Ausgang befiehlt

Teil dieses Teambuilding-Pakets soll auch ein gemeinsamer Ausgang sein. «Wenn der Trainer das entscheidet, dann gehen wir halt», schmunzelt der Frankfurt-Legionär.

Es ist für ihn auch die vorübergehende Ankunft in ruhigeren Gewässern. Mit den Frankfurtern erlebte Sow bislang eine turbulente Saison. Nach völlig missglücktem Auftakt hat sich die Eintracht mittlerweile im Mittelfeld der Tabelle eingependelt. Der 25-jährige Zürcher ist unterdessen im Klub zu einer tragenden Säule gereift.

Ein Standing, zu welchem es in der Nati angesichts der namhaften Konkurrenz im Mittelfeld bislang noch nicht gereicht hat. Ein Problem für Sow? «Es ist eine Umstellung, weil ich ein Ergänzungsspieler bin. Das ist nicht leicht, doch es macht einen immer stolz, zur Nati zu kommen. Da muss man sein eigenes Ego hintanstellen.»

Wie Sow freut sich auch Silvan Widmer auf bevorstehende Aufgaben. Etwa das Antreten gegen England vor 90'000 Zuschauern sei sicher «eine coole Story, um in 30-40 Jahren meinen Enkeln zu erzählen». Mit dem Fixpunkt WM in genau 8 Monaten fällt das übliche «von-Spiel-zu-Spiel-schauen» für einmal weg.

Der Aussenverteidiger, bei Mainz wie in der Nati zuletzt stets gesetzt, schätzt den polysportiven Ansatz in Marbella ebenfalls: «Ich beteilige mich gerne überall. Es ist wichtig, auch einmal andere Facetten der Mitspieler zu sehen.»

Diese dürften spätestens beim Betreten der Yoga-Matten ersichtlich werden. «Und im Ausgang ziemlich sicher auch», vermutet Widmer grinsend. Erst «Namaste», dann «Prost» – Es ist ein Nati-Zusammenzug der anderen Art.

SRF zwei, sportflash, 21.3.22, 20 Uhr ; 

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