Die Absenzenliste der Schweizer Nationalmannschaft vor dem womöglich wegweisenden WM-Quali-Spiel gegen Italien liest sich besorgniserregend: Neben Captain Granit Xhaka (Corona) stehen Murat Yakin am Sonntag mit Xherdan Shaqiri (fehlender Wettkampfrhythmus) und Remo Freuler (gesperrt) zwei weitere Teamstützen nicht zur Verfügung.
Yakin deckt Karten noch nicht auf
Eigentlich hätte der neue Mann an der Seitenlinie durchaus Grund zu lamentieren. Doch er tut es nicht, es passt schlicht nicht zu seinem Mindset. «Klar, wir haben gewichtige Ausfälle. Aber ich sehe nie ein Problem, sondern nur Lösungen. In solchen Fällen bin ich oft kreativ», so Yakin.
Seinen Lösungsansatz für das Duell mit dem frischgebackenen Europameister hat der 46-Jährige schon vor dem Abschlusstraining im Basler St. Jakob-Park im Kopf. Welche Akteure im Mittelfeld für die Abwesenden Xhaka, Shaqiri und Freuler effektiv in die Bresche springen werden, will Yakin aber noch nicht verraten. «Ich möchte gerne noch das Abschlusstraining abwarten und beobachten, wer einen guten Eindruck hinterlässt», so der Coach. Den Spielern wird Yakin dann am Sonntagmorgen seine Startelf kommunizieren.
Früh stören, Sommer entlasten
Unabhängig von seiner Selektion ist für Yakin klar, dass sich die Italiener nicht über die volle Distanz kontrollieren lassen werden. Dafür seien sie schlicht zu gut. Und doch werde es essenziell sein, selbst aktiv zu agieren und sich nicht zu weit nach hinten drängen zu lassen: «Sonst würden wir genau den gleichen Fehler machen wie alle anderen Mannschaften», ist sich der Nati-Coach sicher.
Um genau dies zu verhindern, fordert Yakin von seinen Schützlingen konsequentes und vor allem frühes Pressing. «Während der ganzen EM hat man über die glänzenden Reflexe von Yann Sommer gesprochen. Für den Trainer ist das nicht immer positiv, den Goalie loben zu müssen.» Die Störarbeit müsse 2 Linien weiter vorne stattfinden, so Yakin. «Wenn uns das gelingt bin ich überzeugt, dass wir ein gutes Spiel abliefern werden.»