- Nach der Niederlage in Tschechien verliert die Schweiz auch ihre 2. Partie in der Nations League – 0:4 in Portugal.
- Portugals Superstar Cristiano Ronaldo glänzt in der 1. Halbzeit mit 2 Toren und 1 Vorlage.
- Im 2. Spiel der Gruppe 2 in der Liga A trennen sich Tschechien und Spanien 2:2.
Dabei wären die Schweizer ja gewarnt gewesen. Schon im letzten Aufeinandertreffen mit Portugal – am Finalturnier der Nations League im Sommer 2019 – war es Ronaldo gewesen, der die Schweiz mit 3 Treffern beim 3:1-Erfolg im Alleingang abgeschossen hatte. Doch auch in diesem Duell fand das Team von Murat Yakin kein Rezept gegen den Superstar, der bei seinem Gala-Auftritt in der 1. Halbzeit bei den ersten 3 Toren den Fuss im Spiel hatte:
- 15. Minute: Ronaldo tritt einen Freistoss an der Strafraumgrenze. Kevin Mbabu lenkt ab, Gregor Kobel kann den Ball nicht festhalten, William Carvalho staubt aus kurzer Distanz ab.
- 35. Minute: Ronaldo schliesst eine sehenswerte Kombination über Bruno Fernandes und Diogo Jota mit einem satten Schuss erfolgreich ab.
- 40. Minute: Portugal spielt sich über links durch, Jota scheitert noch an Kobel, doch «CR7» steht goldrichtig und schiebt zum 3:0 ein.
Mit dem 0:3 war die Schweiz zur Pause noch gut bedient. Ab dem 0:2 hatte die SFV-Auswahl Auflösungserscheinungen gezeigt. Portugal kombinierte sich im Minutentakt durch die Schweizer Defensive und hätte mehrere Gelegenheiten für weitere Treffer gehabt.
Pepe traf nach einem Eckball per Kopf nur den Pfosten (38.). Sekunden zuvor war Jota im letzten Moment von Mbabu am Abschluss gehindert worden. Und auch Ronaldo hätte seine Torausbeute mit Topchancen (42./48.) noch verdoppeln können.
Der Schweiz war indes ein Traumstart verwehrt geblieben. Nach 5 Minuten schien die Führung durch Haris Seferovic – einer von 7 Neuen in der Startelf im Vergleich zum Spiel gegen Tschechien vor 3 Tagen – Tatsache. Doch der VAR sah ein Handspiel von Fabian Schär kurz zuvor, der Treffer wurde aberkannt. Es wäre der dringend nötige Moralschub nach dem bereits mässigen Auftritt in Prag gewesen.
Immerhin kann man der Schweiz zugutehalten, dass sie sich nach der Pause fing und in der Folge mehr Gegenwehr zeigte als am Ende der 1. Halbzeit. Trotzdem kamen die Portugiesen noch zu einem weiteren Treffer. Joao Cancelo wurde von Bernardo Silva schön lanciert, umspielte Kobel und traf danach ins verwaiste Tor (68.).
Kobel mehrfach im Stich gelassen
Insgesamt gibt der Auftritt in Lissabon Anlass zur Sorge. Nach den Slapstick-Gegentoren in Tschechien zeigte sich die Defensive erneut nicht auf der Höhe. Kobel, der für Stammkeeper Yann Sommer zwischen den Pfosten stand, wurde mehrfach im Stich gelassen. Auszeichnen konnte er sich einzig bei einem Freistoss von Ronaldo kurz vor Schluss (84.).
Auch in der Offensive passte wenig zusammen, zudem kam eine fragwürdige Personalentscheidung von Yakin hinzu. Der Nati-Coach ersetzte Ruben Vargas, der sich beim Einlaufen verletzt hatte, durch Defensivspieler Jordan Lotomba, der auf dem Flügel wirkungslos blieb. Dabei wäre beispielsweise ein Noah Okafor bereitgestanden. So resultierte die höchste Niederlage seit dem 26. März 2008 – einem 0:4 gegen Deutschland.
In den 2 Heimspielen unter Zugzwang
Damit steht die Schweiz in der Nations League nun brutal unter Zugzwang. In den beiden Heimspielen in Genf gegen Spanien am kommenden Donnerstag und Portugal am Sonntag müssen dringend Punkte her, will man im Kampf um den Klassenerhalt nicht vorzeitig zurückgebunden werden.