- Frankreich holt sich dank einem 2:1-Finalsieg gegen Spanien in Mailand den Titel in der Nations League.
- Das Siegtor durch Kylian Mbappé in der 80. Minute ist aufgrund einer möglichen Abseitsposition umstritten.
- Nach eher mauen ersten 45 Minuten bieten die beiden Finalisten nach der Pause einen berauschenden Schlagabtausch.
Über Sinn oder Unsinn der Nations League kann man sich bekanntlich tagelang streiten. Unstrittig ist hingegen, dass der Final – wie bereits die beiden Halbfinals – für viel Spektakel gesorgt hat. Vielleicht genau deshalb, weil die Nations League nicht denselben Stellenwert wie eine WM oder EM hat und die taktischen Fesseln etwas gelöster sind.
Mbappé zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort
Der Final in Mailand nahm zwar erst nach der Pause Fahrt auf, dafür umso stärker. Auch das Drama kam im San Siro zum Schluss nicht zu kurz. Theo Hernandez lancierte in der 80. Minute Kylian Mbappé, der sich zwischen den spanischen Verteidigern Platz verschaffte. Die Abseitsfalle der Iberer schnappte nicht zu, Mbappé stand plötzlich alleine vor Unai Simon. Der PSG-Stürmer liess sich nicht aus der Ruhe bringen, vernaschte den Goalie mit einem Übersteiger und schob den Ball gekonnt zum 2:1 über die Linie.
Obschon es in der Wiederholung nach einer Abseitsposition Mbappés aussah, nahm Schiedsrichter Anthony Taylor den Treffer nicht zurück. Spaniens Eric Garcia hatte das Zuspiel von Hernandez noch leicht abgelenkt. Im Ermessen des Unparteiischen entstand so eine neue Spielsituation. Damit kein Abseits.
Die Spanier liessen den Kopf nach dem 1:2 keineswegs hängen und warfen in der Schlussphase alles in die Waagschale. Doch Mikel Oyarzabal sah seinen Volleyschuss aus wenigen Metern in der 88. Minute genauso vom starken Hugo Lloris abgewehrt wie Yeremi Pino seinen Abschluss tief in der Nachspielzeit.
Spaniens Führung hält keine 2 Minuten
Das Spektakel war nach etwas mehr als einer Stunde mit einem Lattentreffer von Hernandez eingeläutet worden. Praktisch im Gegenzug erreichte Sergio Busquets' langer Ball Oyarzabal, der erst Dayot Upamecano abschüttelte und dann eiskalt zur 1:0-Führung der Spanier einnetzte.
Die Freude der «Roja» hielt aber nicht lange. Kurz nach Wiederanpfiff kombinierte sich Frankreich mit wenigen Pässen gekonnt durch das Mittelfeld. Mbappé überliess auf links den Ball Benzema, der den Rest erledigte. Der Real-Torgarant zog in die Mitte und zirkelte den Ball technisch hochstehend in die weite obere Ecke. «Oulala».