26 Spieler dürfen die Nationaltrainer mit zur WM-Endrunde nach Katar nehmen. Das sind – aufgrund des ausserordentlichen Austragungszeitpunktes – 3 mehr als üblich. Bei so manchen Teilnehmer-Nationen lässt sich zumindest erahnen, welche Akteure im November die Reise auf die arabische Halbinsel antreten werden. Das gilt nicht für Spanien, den kommenden Gegner der Schweiz in der Nations League.
Teamgedanke überragt alles
Nationaltrainer Luis Enrique legt nicht besonders viel wert auf Kontinuität. Dem 52-Jährigen sind bei der Spielerwahl für seine jeweiligen Aufgebote andere Faktoren wichtiger. So zum Beispiel der aktuelle Formstand der Spieler oder, speziell wichtig: die Rollenverteilung im Team. Immer wieder – auch beim aktuellen Aufgebot für die anstehenden Nations-League-Partien – wird Enrique von den einheimischen Journalisten mit Fragen zu den Nicht-Nominationen gelöchert.
«Wieso ist Sergio Ramos nicht wieder dabei, jetzt wo er bei PSG Stammspieler ist?», «wo bleibt Iago Aspas, der beste spanische Torschütze in LaLiga der letzten Jahre?», «warum wird der bei Barcelona auf die Bank verdonnerte Jordi Alba anstelle des aufstrebenden Marc Cucurella von Chelsea aufgeboten?», um nur einige Beispiele zu nennen.
Die Antwort von Enrique ist meist dieselbe: «Ich will in der Nationalmannschaft eine Truppe zusammenhaben, die als Mannschaft funktioniert. Ein solches Team bildet man nicht zwingend, indem man die fussballerisch besten Spieler aufbietet.» Diese Suche nach dem optimalen Teamgefüge ist Enriques oberstes Gebot. Klar, auch er hat seinen fixen Block an Spielern, die mehr oder weniger unverzichtbar sind. Diesen hält er aber klein und baut die Mannschaft um diesen Block akribisch zusammen.
Bald über 30 Debütanten?
Wie gross die Fluktuation in der spanischen Nationalmannschaft ist, zeigt vor allem eine Zahl: Seit Enrique das Zepter im Juli 2018 übernommen hat – 2019 legte er aufgrund des Todes seiner Tochter eine 9-monatige Pause ein –, kamen 29 Spieler zu ihrem Debüt im Dress des A-Nationalteams. Darunter finden sich auch mittlerweile gestandene Namen wie die beiden Jungtalente Pedri und Gavi, Verteidiger Pau Torres oder Nummer-1-Goalie Unai Simón.
Schon am Samstag in Saragossa gegen die Schweiz könnten bereits die nächsten Akteure ihre Premiere für die «Roja» feiern. Mit den beiden Stürmern Nico Williams und Borja Iglesias berief Enrique beim letzten Zusammenzug vor der unmittelbaren WM-Vorbereitung erneut zwei Neulinge ins Kader.
