Der Schweizerische Fussballverband (SFV) hat in der Nations League den Abstiegskampf ausgerufen. Nach Niederlagen gegen Tschechien (1:2), Portugal (0:4) und Spanien (0:1) liegt die Schweiz in der Gruppe 2 nach 4 Spielen auf dem letzten Platz.
Vor den letzten beiden Partien gegen Spanien (am Samstag) und Tschechien (am 27. September) geht es also nicht nur um die Vorbereitung auf die Winter-WM in Katar, die bereits in 2 Monaten auf dem Programm steht. Der Fokus liegt vor allem auch darauf, nicht aus der höchsten Liga abzusteigen.
Keine Experimente
Aus beiden Gründen verzichtet Trainer Murat Yakin auf Experimente und setzt auf altbewährte Kräfte. Mut dürfte dem Nati-Coach insbesondere der gute Formstand seiner Spieler machen. «Viele befinden sich in einer sehr guten Verfassung und sind mit breiter Brust eingerückt», weiss Yakin nach der Vorbereitung in Bad Ragaz zu berichten.
Positives zieht der 48-Jährige auch aus dem ersten Spiel in der Nations League gegen Spanien, das die Schweiz im Juni nur knapp mit 0:1 verlor . «Die zweite Halbzeit war besser, leider sind wir damals nicht belohnt worden. Ein Punkt wäre sicherlich drin gelegen. An diese Leistung wollen wir anknüpfen», so Yakin.
Auch Silvan Widmer geht nach der Vorbereitung mit einem guten Gefühl in den Samstagabend: «Die Spieler sind topmotiviert und haben Lust auf die nächsten Aufgaben mit der Nati. Alle sind heiss und brennen auf diese beiden Partien.»
Auch persönlich läuft es dem 29-Jährigen: Seit diesem Sommer trägt er bei seinem Klub Mainz die Captainbinde und meint: «Auch meine Rolle hat sich verändert. Seit ich Captain bei meinem Klub bin, bin ich noch etwas lauter geworden und versuche meine Mitspieler mitzureissen.»
Widmer und die Regenbogen-Binde
Ein Thema, das in den letzten Wochen regelmässig zu reden gab, ist Widmers Captainbinde: Bei seinem Klub läuft der Aargauer mit Regenbogenfarben um den Arm auf und würde es begrüssen, wenn Nati-Captain Granit Xhaka bei der WM in Katar eine solche tragen würde.
«Diese Binde steht für Vielseitigkeit, Offenheit und Toleranz – das sind Werte, die wir auch in der Nati verkörpern wollen. In Katar werden Menschenrechte verletzt, darauf wollen wir hinweisen», erklärt Widmer. Vorerst will sich der 29-Jährige aber auf das Sportliche konzentrieren, denn mit Spanien wartet alles andere als eine leichte Aufgabe auf die Nati.