Es war ein Wettlauf mit der Zeit. Doch Vincent Kompany hat das Rennen gewonnen. Er ist dabei in Russland und kam gegen England zu einem Teileinsatz. In Belgiens Gesamtgefüge nimmt der erfahrene Verteidiger als Führungsspieler eine tragende Rolle ein. Aber reicht es schon für die Startelf im Achtelfinal gegen Japan?
Trainer Roberto Martinez lässt die Entscheidung für das Spiel in Rostow am Don noch offen, einen grundsätzlichen Hinderungsgrund sieht er aber nicht. «Kompany hat sehr gut auf seinen 20-minütigen Einsatz reagiert. Er ist vollkommen fit», sagte er im WM-Quartier der Belgier in Moskau.
Auch Vermaelen meldet sich zurück
Nebst Kompany hofft auch Thomas Vermaelen auf einen Einsatz. Dieser stand gegen England bereits in der Startelf, nachdem er die ersten beiden Spiele wegen einer Oberschenkelverletzung verpasst hatte. «Vermaelen hat gespielt, als wäre er nie weg gewesen», lobte Martinez auch sein 2. Sorgenkind in der Defensive.
Der Coach muss nun abwägen. Er kann neben Toby Alderweireld weiter auf Dedrick Boyata und John Vertonghen bauen, die von Panama (3:0) nicht wirklich gefordert wurden, vor allem gegen Tunesien (5:2) aber nicht unbedingt sattelfest wirkten.
Oder riskiert es der Spanier, die beiden klangvollen Namen vom FC Barcelona (Vermaelen) und Manchester City (Kompany) zu bringen trotz deren fehlender Spielpraxis?
Medizinisch sind wir von seiner Tauglichkeit überzeugt.
Kompany kam wegen Leistenproblemen und muskulären Beschwerden auf gerade einmal drei Einsätze in den letzten zwei Monaten. Und wer die Bilder aus dem Champions-League-Viertelfinal des FC Liverpool gegen ManCity vor Augen hat, als Kompanys Geschwindigkeitsnachteile schonungslos offengelegt wurden, der dürfte sich schon Gedanken über die Eignung für ein K.o.-Duell machen.
«Medizinisch sind wir von seiner Tauglichkeit überzeugt», sagte Coach Martinez, «es geht um die Wettkampffitness.» Zumal es gegen die «Blauen Samurai» vor allem darum gehen dürfte, bei Kontern auf der Hut zu sein - die Spielgestaltung wird wohl in den Händen der Belgier liegen.
Die «Roten Teufel» können aber auch einfach ihrer Linie treu bleiben und ihr Heil in der Offensive suchen. Ungeachtet dessen, wer die Dreierkette in der Abwehr bildet.
Sendebezug: Laufende WM-Berichterstattung auf SRF zwei