Zum 3. Mal in Folge ist der amtierende Weltmeister bereits in der Vorrunde gescheitert (Italien 2010, Spanien 2014, Deutschland 2018). Weder gegen Mexiko (0:1), noch gegen Schweden (2:1) und Südkorea (0:2) vermochten die Deutschen an ihre WM-Form von vor vier Jahren anzuknüpfen.
Hummels spricht Klartext
«Es ist schwierig, das Ganze in Worte zu fassen. Wir haben bis zum Schluss daran geglaubt, aber wir haben den Ball heute nicht ins Tor gebracht», fasste Mats Hummels nüchtern zusammen. Der Verteidiger selbst hatte in der Schlussphase eine grosse Kopfballchance zur 1:0-Führung vergeben. «Den muss ich machen», nahm er kein Blatt vor den Mund.
Die Reaktionen von Experten, ehemaligen Nationalspielern und prominenten Fussball-Fans liessen nicht lange auf sich warten:
Wenn du dieses Spiel nicht gewinnst, hast du in einem Achtelfinale auch nichts verloren! Dann gehörst du da nicht hin! Fertig!
Ich brauche jetzt einen Drink... oder zwei.
Sprachlos. Ich werde etwas Zeit brauchen.
In den deutschen Medien ist die Fassungslosigkeit ob des überraschenden Ausscheidens spürbar. «AUS! Unser WM-Albtraum ist wahr geworden!», schreibt bild.de . Der Nachrichtendienst SID spricht von einem «Totalschaden», die DPA von «Schlafwagen-Fussball».
In der Kritik stehen nicht nur die Spieler, sondern auch Joachim Löw. Ob der Trainer allerdings um seinen Job bangen muss, ist fraglich. DFB-Präsident Reinhard Grindel hatte Löw schon vor dem Spiel eine Jobgarantie gegeben. «Diese Diskussion muss man nach 6 Endrunden-Halbfinals nicht führen», sagte der ehemalige Nationalspieler Christoph Kramer im ZDF -Studio.
Wir sind zurecht in dieser Gruppe ausgeschieden.
Löw selbst sprach von «fehlender Leichtigkeit». Ausserdem bemängelte der 58-Jährige, dass der Kombinationsfluss und die nötige Sicherheit nicht vorhanden waren. «So muss man sagen, dass wir zurecht in dieser Gruppe ausgeschieden sind», so Löw, der die Verantwortung für das Scheitern ohne Zögern übernahm.
Der Schock sitzt tief
Fragen zu seiner Zukunft wollte er noch keine beantworten. «Das ist noch zu früh, ich brauche jetzt ein paar Stunden. Auch bei mir sitzt die Enttäuschung tief. Ich hätte es mir auch nicht unbedingt vorstellen können, dass wir gegen Südkorea verlieren. Wir müssen morgen Gespräche führen und schauen, wie es weitergeht.»
Sendebezug: Laufende WM-Berichterstattung SRF zwei