Ein Tor hatte gereicht, um die Überraschung zu bewerkstelligen: Der ehemalige Super-League-Stürmer André Ribeiro erzielte den goldenen Treffer für Rapperswil-Jona gegen Super-League-Vertreter Yverdon. Es war der verdiente Lohn für den Unterklassigen, hatte er doch über die gesamte Partie die besseren Chancen und war mindestens ebenbürtig. Von Yverdon kam zu wenig. Oder wie es Trainer Marco Schällibaum ausdrückte: «Heute waren wir schlecht.»
Auch bei Rapperswil-Jona steht mit David Sesa ein ehemaliger Schweizer Nationalspieler an der Seitenlinie. Wenig erstaunlich war dieser nach der Partie deutlich besser aufgelegt. Umringt von jubelnden Kindern auf dem Platz im Stadion Grünfeld sagte er nach der Partie: «Das Team hat fantastisch gespielt heute. Sie waren sehr solidarisch untereinander, jeder hat für den anderen gekämpft.»
In der Partie war Sesas Matchplan genau aufgegangen, wie der 50-Jährige erklärte: «Wir haben wenig zugelassen und sind tiefer gestanden als normalerweise in der Meisterschaft. Dazu waren wir über Konter gefährlich.» Aber der Trainer gab auch zu, dass es natürlich «etwas Glück» brauche, wenn man einen Oberklassigen schlagen wolle.
Aufstieg knapp verpasst
Noch vor wenigen Monaten war das Glück nicht auf der Seite der St. Galler gewesen. In der Barrage zur Challenge League verpasste Rapperswil-Jona den Aufstieg im Duell mit Neuchâtel Xamax. Mit 1:3 und 0:3 gingen die beiden Partien verloren – Sesa verpasste damit den Sprung in die zweithöchste Spielklasse in seinem ersten Jahr als Trainer der Rosenstädter.
Im Cup geht die Reise dafür in diesem Jahr weiter. Es ist allerdings noch gar nicht lange her, da hat Rapperswil-Jona sogar noch mehr für Furore gesorgt. In der Saison 2019/20 stürmte es bis in den Viertelfinal – traf auf dem Weg dahin aber nur auf unterklassige Teams. In der Runde der letzten 8 schied es dann gegen Sion knapp aus (1:2).
Nun hat Rapperswil-Jona die Chance auf ein weiteres Cup-Märchen. Für das junge Team, das aber gespickt ist mit einzelnen Akteuren mit Super-League-Erfahrung, muss noch lange nicht Schluss sein. Und vielleicht beflügelt der Erfolg im K.o.-Wettbewerb die Mannschaft ja auch in der Meisterschaft. Dort ist der Start mit nur 6 Punkten aus 6 Spielen und dem aktuell zweitletzten Rang nämlich gehörig missglückt.
