Seit Mattia Croci-Torti an der Seitenlinie der Tessiner steht, blieben die Luganesi in den letzten 10 Cup-Partien ungeschlagen. Das gipfelte darin, dass Lugano 2021/22 den Titel gegen St. Gallen gewann. Ein Jahr später stehen die Tessiner wieder im Final.
In diesem treffen sie auf den unangefochtenen Meister aus Bern. Obwohl die «Bianconeri» sich in der Meisterschaft ebenfalls in bestechender Form befunden haben und die Cup-Hauptprobe gegen YB im zweitletzten Meisterschaftsspiel mit 2:0 für sich entscheiden konnten, wird die Aufgabe auf dem Kunstrasen im Wankdorf kein Kinderspiel werden. Das sieht auch Luganos Renato Steffen so: «Es ist natürlich immer schön gegen den Schweizer Meister zu gewinnen, aber bei Anpfiff ist das vergessen.»
Konter als Stärke fest verankert
Dass die Mannschaft von Lugano sich aber nicht verstecken muss, zeigte sich auch in der letzten Meisterschaftspartie gegen Zürich. Die Luganesi erspielten sich früh eine 2:0-Führung und hatten trotz diverser Rochaden in der Aufstellung kaum Schwierigkeiten, den Vorsprung zu verwalten.
Obwohl sie kurz vor Schluss etwas passiv agierten und zwei Gegentore hinnehmen mussten, konnten sie immer wieder gefährliche Konter fahren. Durch pure Willensstärke vollendete Renato Steffen einen solchen mit seinem Treffer in letzter Sekunde.
Motivationsspritze durch Fans
Auch im Final gegen die Young Boys wird die Konterstärke von Lugano von entscheidender Bedeutung sein. Es ist unwahrscheinlich, dass Croci-Torti sein bewährtes Spielsystem ändern wird. Heisst: YB hat den Ball, während Lugano auf Konter setzt.
Zusätzlichen Antrieb erhalten die Luganesi von ihren Fans, die normalerweise bei Auswärtsspielen nur spärlich vertreten sind. Diesmal werden sie jedoch mit sechs Extrazüge (zwei mehr als im Vorjahr) aus der Sonnenstube der Schweiz in die Hauptstadt fahren, um ihre Mannschaft anzufeuern.
Steffen trifft auf alte Liebe
Renato Steffen ist vor dem Spiel zusätzlich motiviert. Der 31-Jährige konnte seine Karriere bei YB so richtig lancieren: «Es ist immer etwas spezielles, gegen einen alten Verein zu spielen», so Steffen. Der Nationalspieler ist seit dieser Saison bei den Tessinern und übernimmt dort viel Verantwortung: «Ich sehe mich schon als einer der Leader.»