Die Sehnsucht nach einem Titel in Basel ist gross. Weil es für den einstigen Serienmeister in der Super League nach menschlichem Ermessen auch in dieser Saison nichts zu holen gibt, winkt dafür 4 Jahre nach dem letzten Pokal der Triumph im Schweizer Cup. Die zweitletzte Hürde im Halbfinal heisst YB.
Gegen die Berner hatten die Basler in jüngster Vergangenheit aber nur wenig zu bestellen. Seit 12 Pflichtspielen wartet Rot-Blau auf einen Sieg gegen die Bundesstädter, seit dem letzten Triumph im Juli 2020 resultierten 7 Niederlagen und 5 Unentschieden. Beim letzten Aufeinandertreffen vor der Länderspielpause war der FCB mit dem 0:3 im Wankdorf sogar noch gut bedient.
Und auch im Cup gab es für Basel gegen YB zuletzt bittere Pleiten zu verdauen: 2020 unterlag man den Bernern im Final, 2018 und 2009 bedeutete jeweils im Wankdorf der Halbfinal Endstation.
Heimbilanz sieht besser aus
Hoffnung, die miserable Bilanz aufzubessern, gibt es aber trotzdem. Am Dienstag kann das Team von Interims-Trainer Heiko Vogel im heimischen St. Jakob-Park antreten. Zwar wartet Basel auch zuhause schon fast drei Jahre auf einen Sieg gegen YB, verloren haben die «Bebbi» im eigenen Stadion aber immerhin seit 4 Partien nicht mehr. In einem K.o.-Spiel würde dies bekanntlich für ein Penaltyschiessen reichen.
In einem solchen wurde auch das letzte Cup-Duell gegen YB in Basel entschieden. 2002 setzte sich der FCB unter dem damaligen Trainer Christian Gross mit 5:4 (1:1) durch. Ohnehin weist Basel in allen 4 Cup-Affichen zuhause gegen YB eine weisse Weste auf.
Vogels makellose Bilanz
Allein die Kraft des Publikums wird gegen die Berner aber nicht reichen. Zwar kassierten die Young Boys am Samstag in Genf eine seltene Niederlage, mehr als ein Betriebsunfall war die 1:2-Pleite wohl aber nicht, zumal sich Gelb-Schwarz in Genf traditionell schwertut.
Mut dürfte dem FCB die Gewissheit geben, trotz durchzogener Saison bei «Alles-oder-nichts-Spielen» bisher geliefert zu haben. So zum Beispiel in der Conference League, wo die Basler in der K.o.-Phase sowohl gegen Trabzonspor als auch gegen Slovan Bratislava ihre mentale Stärke bewiesen. Zu guter Letzt hat der Klub mit Vogel einen wahren Cup-Spezialisten an der Seitenlinie. Als FCB-Trainer hat der 47-Jährige noch kein Pokal-Spiel verloren.