Zum Inhalt springen

Rückkehr nach 14 Jahren FCSG zurück im Espenmoos: Ein Sonntag für eine grosse Versöhnung

Für das Cupspiel gegen Rorschach-Goldach kehrt der FC St. Gallen in seine alte Heimat zurück – ein emotionales Thema.

Sieben Verletzte, 60 Festnahmen und ein weinender Marc Zellweger. Die Espenmoos-Dernière im Mai 2008 war an Tragik kaum mehr zu überbieten. Ausgerechnet zum Abschied gab es für den FC St. Gallen den Abstieg in die Challenge League zu verkraften. Nach einer 2:3-Niederlage in Bellinzona hatten die Ostschweizer in der Barrage auch vor heimischem Publikum gegen die Tessiner das Nachsehen.

Für den FC St. Gallen endete mit dem 0:2 im Rückspiel ein 14-jähriges Dasein in der höchsten Spielklasse, für das Espenmoos gar ein 98-jähriges als Heimstätte der «Espen». Auch wenn damit die letzten Erinnerungen bei der grün-weissen Anhängerschaft negativ konnotiert sind, blickt ein Grossteil von ihnen wehmütig vom modernen Stadion am Autobahnkreuz in den Osten der Stadt, wo einst ihre Wochenendheimat war.

Eine willkommene Alternative

Zum Auftakt des Schweizer Cups kehrt der FCSG und damit auch seine Anhängerschaft, welche das unverhoffte Ereignis mit einem Marsch durch die Stadt festlich gestalten wird, für ein Spiel ins Heiligkreuz-Quartier zurück. Am Ursprung der emotionalen Rückkehr steht nicht etwa ein Fussball-Romantiker im Verband, sondern die «Leichtathletik Gemeinschaft Bodensee».

Live-Hinweis

Box aufklappen Box zuklappen

Verfolgen Sie das Cup-Spiel zwischen dem FC Rorschach-Goldach und dem FC St. Gallen am Sonntag ab 15:40 Uhr live auf SRF info und in der Sport App. Anpfiff im Espenmoos ist um 16 Uhr.

Diese trägt am Cup-Wochenende auf der Sportanlage Kellen, wo der FC Rorschach-Goldach beheimatet ist, ihre interkantonalen Meisterschaften aus. Weil der Veranstalter auf seiner Belegung beharrt, hatte der Fussballklub das Nachsehen. Eine Hiobsbotschaft kurz nach dem Traumlos, das dem Klub aus der 2. Liga interregional im 1/32-Final ein Duell mit dem sportlichen Aushängeschild aus der Kantonshauptstadt beschert hatte.

Braune Sitzschalen im Espenmoos
Legende: Wird am Sonntag bis auf den letzten Platz gefüllt sein Die Haupttribüne im Espenmoos. zvg abr

Doch das Glück sollte den Verantwortlichen am Bodensee ein zweites Mal hold sein. Mit dem Espenmoos stand nämlich eine geeignete Alternative bereit, der alle Beteiligten Erfreuliches abgewinnen konnten. «Die Stadt St. Gallen als Eigentümerin hat sich in den Verhandlungen kooperativ gezeigt», liess FCRG-Präsident Markus Hundsbichler gegenüber SRF verlauten.

Warten auf das Happy End

Für das Highlight hat der Klub nebst vielerlei organisatorischen Verpflichtungen auch eine temporäre Tribüne aus dem Bernbiet angeschafft. Diese soll zusätzlich zur übriggebliebenen Haupttribüne helfen, die 4500 Zuschauer zu beherbergen, welche eines der heissbegehrten Tickets ergattern konnten. Viel Aufwand für einen Klub, der ansonsten vor wenigen hundert Fans gegen Teams wie Frauenfeld oder Uster antritt. «Der Anlass wirft aus finanzieller Sicht etwas ab – das soll aber auch so sein», verriet Hundsbichler.

Das Stadion, in dem einst ein Schiedsrichter mit dem Helikopter vor der wütenden Masse gerettet werden musste, Verteidiger Zellweger einen Penalty hielt und Ivan Zamorano seine Gegner regelmässig schwindlig spielte, ist also bereit für ein weiteres Kapitel Fussballgeschichte – es dürfte endgültig das letzte sein.

Schweizer Cup

Radio SRF 1, Regionaljournal Ostschweiz, 19.08.22, 17:30 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel