90 Stunden nach dem Abstieg aus der Super League ist beim FC Zürich der sportliche Erfolg zurückgekehrt. Er sichert sich mit einem 1:0 gegen Lugano den Sieg im Schweizer Cupfinal .
Doch diese kurze Zeit hatte die Wunden noch nicht heilen mögen. Deshalb war die Freude im Letzigrund empfindlich getrübt. Diese Stimmung nahm auch die Tagespresse auf.
Der Cup als Opfergabe.
So titelt die NZZ – mit dem Verweis, dass das Team auf dem Weg dorthin gelitten und geblutet habe. Symbolträchtig war diese Szene nach dem Match: Alain Nef und Captain Gilles Yapi trotteten niedergeschlagen zur Südkurve, um dann vor ihr auf der Tartanbahn den Pokal zu deponieren. Es ist der Versuch, um Verzeihung zu bitten.
So sehen Cupsieger aus
Titelt die zweite grosse Zürcher Zeitung auf ihrer Frontseite und stellt dazu ein Bild aus dieser Serie. Weiter hinten im Blatt rühmt der Tagi folgende Bilanz: 9 Siege aus 10 Cupfinals. Doch der Nachgeschmack ist aktuell gross. «Denn eine bizarrere Feier hat es vermutlich noch nie gegeben. Die Stimmung ist geprägt von der Zerrissenheit zwischen Elend und Triumph, die der Klub gerade erlebt.»
Derweil blickt man im Mittelland bereits voraus und meint:
Der Cupsieg kann im Kampf um den Wiederaufstieg eine wertvolle Erinnerung werden.
Auch für die Aargauer Zeitung verdient nicht nur die Leistung der Spieler Respekt, sondern ebenso die Art, wie diese ihren Jubel zu kanalisieren wussten.
Jedes öffentliche Lächeln könnte als pure Provokation ausgelegt werden.
Findet man auch im Boulevard und beruft sich dabei auch Philippe Koch, der von einer schwierigen Achterbahn der Gefühle spricht. Und für alle, die beim FCZ bleiben, erinnert der Blick an diese Achterbahnfahrt, die bevorstehen könnte. «Es stehen Auswärtsspiele in Le Mont und Chiasso an. Aber je nach Losglück auch bei Manchester United oder auf Schalke.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 29.05.2016 16:10 Uhr