Im Kanton Zug ist Eishockey Trumpf, doch am Sonntag gehörten die regionalen Schlagzeilen für einmal dem Fussball. Während der EV Zug noch in der Saisonvorbereitung steckt, gelang dem SC Cham einer der grössten Erfolge der Klubhistorie. Mit 3:2 schickten die Ennetseer den Super-Ligisten Lugano in der ersten Runde des Schweizer Cups nach Hause.
Wenn in der Stadt Bern YB zum Tanz bittet, strömen über 30'000 Fans ins Wankdorf-Stadion. Auf dem nicht einmal einen Kilometer entfernten Spitalacker backt der Quartierklub Breitenrain für gewöhnlich kleinere Brötchen. Am Sonntag wussten die Berner Feierabendkicker mit dem 1:0-Sieg über Thun jedoch weit mehr zu überzeugen als der Nachbarklub aus der Super League.
Final nicht als Ziel
Der Auftritt der beiden «Riesentöter» erinnerte am Sonntag unweigerlich an Biels wundersame Reise in der vergangenen Saison. Die Seeländer, wie Cham und Breitenrain in der Promotion League beheimatet, eliminierten drei Oberklassige (zwei aus der Super League) und stiessen bis in den Final vor.
«Das ist nicht unser Ziel», winkte Cham-Verteidiger Fabio Niederhauser nach dem Spiel lachend ab. Die Emotionen nach so einem Sieg seien aber unbeschreiblich. Gar von einem der «schönsten Tage im Leben» sprach Breitenrain-Captain Marco Hurter. «Wir haben es so häufig probiert, einen Grossen rauszuwerfen. Jetzt haben wir es endlich geschafft.»
Breitenrain war in den vergangenen Jahren häufig gegen Super-League-Teams angetreten. Doch St. Gallen, YB (zwei Mal), Lugano, Thun und der FCZ waren jeweils zu stark. Auch Cham scheiterte jüngst immer wieder an den Favoriten aus dem Oberhaus. Nach Servette (2013) ist es jedoch bereits der zweite Coup für den Klub aus der Promotion League.
Losglück im 1/16-Final
Von einem möglichen Final sind die beiden Underdogs selbstredend noch weit entfernt. Doch zumindest der Einzug in die Achtelfinals liegt für Cham und Breitenrain auf dem Silbertablett bereit. In den 1/16-Finals finden sich nämlich beide Teams in der Favoritenrolle wieder.
Die Zuger erhielten mit dem FC Altstätten ein Klub aus der 2. Liga interregional zugelost. Breitenrain muss am dritten September-Wochenende die Reise in den Kanton Zug antreten. Im Herti-Quartier wartet der 1. Liga-Aufsteiger Zug 94 auf die Stadtberner.