Übersicht
Michael Frey liebt das Meditative. Genau darum lebt er neben dem Platz seine kreative Ader aus. Der junge «Berner Giel» ist ein begnadeter Bleistiftzeichner.
Er ist aber ebenso ein Vollblutstürmer, ein extrovertierter dazu. Und in dieser Rolle mag er Spektakel, mag er Gefühlsausbrüche. «Für solche Momente trainiert man», sagte er darum nach dem aufwühlenden 4:3-Triumph seines FCZ im Cup-Viertelfinal gegen Thun.
Es war nicht mehr das Gleiche, wie zu meiner ersten Zeit in Bern.
Frey tat sich dabei als heroische Figur hervor. Zunächst hatte er in der 85. Minute mit dem Anschlusstor zum 2:3 die Hoffnung auf eine Wende wieder realistisch erscheinen lassen. Ganz zum Schluss der 4-minütigen Nachspielzeit drosch er den Ball aus knapp 20 Metern diagonal durch den Strafraum zum Siegtreffer.
Der Matchwinner sprach vom «emotionalsten Spiel meines Lebens». Wie «Kranke» hätten sie nach dem 0:2-Rückstand in der Garderobe herumgeschrien, um die Mannschaft aufzurütteln. Nach dem Schlusspfiff brachen erst recht die Dämme. «Ich bekam fast keine Luft mehr, weil ich 13 jubelnde Spieler auf meinem Rücken hatte», schildert Frey.
Schwierige Jahre wie weggeblasen
Die neue Nummer 9 der Stadtzürcher steht nach 19 Einsätzen bei 9 Saisontreffern. Exakt so viele hat er für die Young Boys 2013/14 erzielt - in der gesamten Saison. Schon damals trainierte er unter dem aktuellen FCZ-Coach Uli Forte.
Kurz darauf fühlte sich Frey reif genug, um das Ausland zu erobern. Sein Engagement in Lille scheiterte auch wegen eines Knöchelbruchs. In Luzern nahm er neuen Anlauf, um im Sommer 2016 wieder zu seiner ersten Profistation in der Hauptstadt zurück zu wechseln.
«Doch es war nicht mehr das Gleiche, wie zu meiner ersten Zeit in Bern. Ich erreichte nicht mehr das, was ich mir vorstellte», sagte er später. Erst in Zürich fand er seine Leichtigkeit wieder.
Sendebezug: SRF zwei, «sportaktuell», 29.11.2017 22:35 Uhr