Der FC Thun hat seine Korken schon einmal knallen lassen – natürlich verdientermassen nach dem Achtelfinal-Erfolg im Penalty-Nervenkrimi über das oberklassige FC Luzern Ende Januar . Vor allem aber jubelten und frohlockten die Berner Oberländer ob ihrer folgenden Aufgabe im Schweizer Cup.
Denn am Dienstagabend ist nun der grosse Kantons-Bruder zu Gast in der Stockhorn Arena. Duelle mit Young Boys sind seit jeher speziell wie brisant; das letzte Kräftemessen gab's am 8. Juli 2020 und endete mit einem 4:0 im Wankdorf fürs Heimteam. «Wir sind uns im Klaren darüber, dass es sich für den Gegner um das Spiel des Jahres handelt», verweist YB-Trainer Raphael Wicky auf die besondere Affiche mit entsprechend aufgeheizter Stimmung.
Dagegen ist beim Super-League-Leader kaum überschäumende Partylaune auszumachen – auch dann nicht, wenn YB die Cup-Hürde Thun erfolgreich meistert. Denn die Pflichtaufgabe 30 km von der Heimbasis entfernt birgt in erster Linie Stolper-Gefahr. Und Gelb/Schwarz hat im K.o.-Wettbewerb auch etwas gutzumachen, bedeutete doch nach dem Doublegewinn 2019/20 je der Achtelfinal (Lugano im 2021 und St. Gallen im 2020) früh Endstation.
So blieben die Klubs im Achtelfinal auf Kurs
Der Formstand spricht nicht zwingend für den Spitzenreiter
Derweil steht Thun, unterlegener Finalist 2019, zum 2. Mal in Folge unter den letzten Acht. Vor einem Jahr ging es ebenfalls vor Heimpublikum nach einem 3:4 gegen den späteren Pokalgewinner Lugano nicht mehr weiter.
Der Challenge-League-Fünfte aus dem Oberland hat einen leicht besseren Februar in der Meisterschaft hinter sich, ungeschlagen blieben die Mannschaften in ihren letzten 4 Matches aber beide:
- Thun buchte der Reihe nach gegen Xamax, Vaduz, Stade Lausanne (1:1) und Yverdon 10 Punkte. Die letzte Niederlage datiert vom 28. Januar – ein 0:1 beim FC Aarau.
- Die Young Boys holten aus den letzten 4 Partien 3-mal nur je 1 Punkt und fertigten dazwischen den FC St. Gallen im Wankdorf mit 5:1 ab. Sie spielten schon 6 Mal nicht mehr zu null, allerdings muss man bis zur letzten und einzigen Meisterschafts-Pleite (ein 1:2 bei St. Gallen) weit zurück in den Anfang September blättern.
Die Leistung beim FCZ macht Mut
Wicky fordert von seinen Spielern eine engagierte Leistung und eine Top-Moral. Ergo, dass an den Auftritt beim Noch-Meister FC Zürich (2:2) angeknüpft werden kann. «Denn im Vergleich zum Match davor konnten wir uns wieder deutlich steigern und brachten eine andere Energie auf den Platz. Darauf lässt sich aufbauen», meinte der Coach am Samstag.