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Schweizer Frauen-Nati Bernauer und Maritz: Perspektiven und Profi-Leben in Wolfsburg

Beim VfL Wolfsburg setzt man auch im Frauen-Fussball auf die Schweizer Karte. Vanessa Bernauer und Noëlle Maritz gehören bei den Niedersachsen zu den Leistungsträgerinnen.

Wie die Männer so die Frauen. Beide Teams aus Wolfsburg gewannen in der abgelaufenen Saison jeweils den DFB-Pokal und belegten in der Bundesliga den 2. Schlussrang. Und wie bei den Männern mit Diego Benaglio, Ricardo Rodriguez und Timm Klose so gibt es auch bei den Frauen mit Vanessa Bernauer und Noëlle Maritz eine starke Schweizer Vertretung. Nächste Saison wird das Duo dank Lara Dickenmann dann gar zum Trio werden.

Maritz hat gespielt wie eine 30-Jährige
Autor: Ralf Kellermann Trainer Wolfsburg

Die beiden Schweizerinnen haben somit in Deutschland schon mal an Erfolgen geschnuppert, an die man an der WM nur zu gerne anknüpfen möchte. Die 27-jährige Vanessa Bernauer hat sich für das Turnier in Kanada denn auch hohe Ziele gesetzt: «Wir wollen nicht einfach dabei sein, sondern die Gruppenphase überstehen und dann für Überraschungen sorgen», meint sie.

Bernauer ist nach ihrem ersten Jahr in Wolfsburg voller Selbstvertrauen. Sie hat sich ihren Platz im Team erkämpft, ist eine Stütze im zentralen Mittelfeld geworden, hat mehr und mehr Verantwortung übernommen und ist zur Leaderin im Bundesliga-Team gereift. Eine Garantie für all dies hatte sie zu Beginn ihres Abenteuers nicht.

Das Potenzial von Noëlle Maritz

Für die erst 19-jährige Maritz war es dagegen bereits die zweite Saison im Ausland, sie hat auch den Sieg in der Champions League mit Wolfsburg schon miterlebt. Die Aussenverteidigerin hinterliess in der VW-Stadt umgehend einen nachhaltigen Eindruck: «Sie hat gespielt wie eine 30-Jährige», meint Coach Ralf Kellermann zum Moment, als er Maritz erstmals spielen sah – und das ist durchaus als Kompliment gemeint.

Wir wollen an der WM nicht einfach dabei sein
Autor: Vanessa Bernauer

Kellermann entdeckte Maritz bei einem Turnier auf Zypern und wollte die junge Spielerin unbedingt nach Wolfsburg holen. «Sie spielt völlig unaufgeregt, ist taktisch bereits sehr gut ausgebildet und macht defensiv kaum Fehler. Zudem sehen wir bei ihr natürlich viel Entwicklungspotenzial», schwärmt Kellermann.

Ausbildung und Profi-Dasein

Maritz kann sich in Wolfsburg auch neben dem Platz voll entwickeln. Auf der Geschäftsstelle des Klubs absolviert sie ihre Ausbildung und lernt dabei, was im Fussball-Geschäft so alles dazu gehört.

Bernauer dagegen hat die Zeiten der Doppelbelastung hinter sich. Sie lebt in Wolfsburg als Profi und kann vermehrt Freizeit und Erholung geniessen – ein erster Traum hat sich für sie so schon vor der WM verwirklicht.

Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 03.06.2015, 22:20 Uhr

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