2015 ist ein Jahr der Premieren für Caroline Abbé: Gemeinsam mit Teamkollegin Martina Moser knackte sie als erste Schweizer Nationalspielerin die Marke von 100 Länderspielen, sie fährt zum ersten Mal an eine Weltmeisterschaft und sie gewann ihren ersten Meistertitel.
Es wäre schön, wenn das Frauen-Team einst direkt neben dem Männer-Team trainieren könnte
Die letzte Premiere feierte sie mit Bayern München, ihrem Arbeitgeber seit letztem Sommer. Wer nun aber denkt, dass Abbé und ihre Teamkolleginnen von ähnlich luxuriösen Bedingungen profitieren wie Josep Guardiolas Mannschaft, der täuscht sich. An der Säbener Strasse schauen die Frauen nur zum Kantinen-Besuch vorbei, die Trainingsplätze dort sind für sie tabu. «Es wäre schön, wenn das Frauen-Team einst direkt neben dem Männer-Team trainieren könnte», sagt Abbé.
Caro begrüsst mich immer mit ‹Hey Alte›
Bis es soweit ist, trainieren die Genferin und ihre Teamkolleginnen ausserhalb Münchens in Aschheim. Der Stimmung im Team tut dies keinen Abbruch, was auch an der 27-jährigen Romande liegt, wie die norwegische Abwehrspielerin Nora Holstad erklärt: «Caro ist der ‹Gangster› in unserem Team. Sie begrüsst mich immer mit ‹Hey Alte›, was echt lustig ist.»
Darauf angesprochen muss Abbé lachen, ein «Gangster» möchte sie nur auf dem Platz sein. Einer, der den Gegnerinnen mit einer aggressiven Spielweise Furcht einflösst.
Hinweis/Sendebezug: Vom 23. Mai bis am 5. Juni zeigt «sportaktuell» täglich ein Porträt einer Schweizer Nationalspielerin.