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Josip Drmic im Nati-Training
Legende: Voll konzentriert Training und harte Arbeit stehen bei Josip Drmic an erster Stelle. Keystone

Schweizer Nationalmannschaft Drmics Aufstieg aus dem Bilderbuch

Josip Drmic hat eine Saison wie aus dem Bilderbuch erlebt. An der WM in Brasilien will der Stürmer seinen kometenhaften Aufstieg krönen. Er ist mit seinen 21 Jahren bereits der grosse Hoffnungsträger in der Schweizer Mannschaft.

Der Wechsel von Zürich nach Nürnberg. Stammplatz auf Anhieb in der Bundesliga, 17 Tore in 33 Spielen, Rang 3 in der Torschützenliste. WM-Aufgebot, Nati-Stammplatz und letztlich der Wechsel zum Spitzenklub Leverkusen: Erfolgreicher als dieses Jahr für Josip Drmic kann eine Saison für einen Fussballspieler kaum sein.

Als wichtigen Schritt in seiner Karriere beschreibt der 21-jährige Stürmer die letzten 12 Monate. «Ich bin glücklich, den Sprung in die Bundesliga gewagt zu haben.» Die vielen Tore und die Spielpraxis hätten sein Selbstvertrauen gesteigert. «Aber eigentlich», sagt Drmic bescheiden, «bin ich nur ein kleiner Junge, der sehr ehrgeizig ist und viel erreichen will.»

Gute Einstellung, viel Talent

Was nach Understatement tönt, bestätigt Michel Pont. «Josip will immer mehr machen als andere, mehr arbeiten, mehr trainieren», lobt der Assistenztrainer der Schweizer Nati die Arbeitsmoral des Stürmers. Diese Einstellung gepaart mit Drmics natürlichen Fähigkeiten - Pont attestiert ihm hervorragende Werte in Ausdauer und Schnelligkeit - ist eine Erklärung für Drmics Entwicklung in den letzten Monaten.

Nun also die WM. Im 4-2-3-1-System von Trainer Ottmar Hitzfeld hat Drmic den Platz als einzige Sturmspitze auf sicher. Seine Konkurrenten heissen Haris Seferovic und Mario Gavranovic und sind entweder ausser Form oder angeschlagen. Dazu hat Drmic mit seinen 2 Toren im März beim 2:2 im Test gegen Kroatien bewiesen, dass es in der Nati an ihm kein Vorbeikommen gibt.

Tore statt Worte

«In diesem speziellen Spiel», erinnert sich Drmic an die Partie gegen das Herkunftsland seiner Eltern, «wollte ich unbedingt meine Chance nutzen. Zeigen, was ich drauf habe. Ich bin glücklich, ist mir das gelungen.» Ansprüche auf einen Stammplatz stellen will Drmic aber nicht. «Die Aufstellung bleibt alleine Sache der Trainer.»

Grosse Töne würden auch nicht passen zum Stürmer, der nach dem Training in Weggis als letzter Spieler noch auf dem Platz steht und Torschüsse übt, während die Kollegen bereits Autogramme schreiben oder Interviews geben. Drmic lässt lieber Tore sprechen. Wie in der letzten Saison in der Bundesliga - und hoffentlich bald an der WM in Brasilien.

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