Resultate
Coach Ottmar Hitzfeld und der Schweizer Staff suchten Jamaika als Gegner aus, um das Honduras-Spiel in Brasilien zu simulieren. Die Spielweisen der beiden Teams dürften sich ähneln, gelten doch beide als lauffreudige Equipen mit einer grossen physischen Präsenz.
Dass die Mannschaften dennoch nicht auf Augenhöhe sind, wissen die Schweizer Verantwortlichen freilich. Jamaika verpasste die WM-Qualifikation im Gegensatz zu Honduras deutlich. Im Direktvergleich setzte es auswärts ein 0:2 für die «Reggae Boyz» ab. Zuhause erkämpfte sich Jamaika im Oktober 2013 immerhin ein 2:2-Remis.
Fernziel WM 2018
Die internationale Erfahrung fehlt im Team des deutschen «Weltenbummlers» Winfried Schäfer fast gänzlich. Die meisten Spieler sind in der Heimat engagiert. Wenigstens stehen im aktuellen Kader zwei Verteidiger, die ihr Geld in England verdienen: Adrian Mariappa (Crystal Palace) und Wes Morgan (Leicester City).
Während der Vergleich in Luzern für die Nati ein weiterer Schritt in der WM-Vorbereitung 2014 ist, steht Jamaikas Europa-Trip bereits im Zeichen der WM 2018 in Russland. Die Qualifikation für die Endrunde ist das grosse Ziel der Equipe. Die drei Partien gegen Serbien (1:2-Niederlage am 22. Mai), die Schweiz und Frankreich (8. Juni) sollen Schäfer, der den Trainerposten seit letztem Sommer inne hat, weitere Aufschlüsse geben.
Leben in der Vergangenheit
Würde sich Jamaika tatsächlich für die WM 2018 qualifizieren - es wäre der bedeutendste Erfolg seit 20 Jahren. 1998 nahmen die «Reggae Boyz» nämlich zum bislang einzigen Mal an einer Endrunde teil. In Frankreich verzauberten sie mit ihrer lockeren Art und erfrischenden Spielweise die Massen und feierten gar einen 2:1-Sieg gegen Japan.
«Wenn es um Fussball geht, leben die Jamaikaner in der Vergangenheit. Alle reden von der WM-Teilnahme 1998. Ich zeige dann jeweils auf den aktuellen Kalender. Da steht 2014 drauf...», erläutert Schäfer. Er wird alles daran setzen, um den Fans in der Karibik bald ein neues Gesprächsthema zu geben.