«Es ist wie in der Disco!», so Diego Benaglio zu Yann Sommer. Was nach Ausgang tönt, ist in Tat und Wahrheit hartes Goalie-Training à la Patrick Foletti. Der 40-jährige Tessiner setzt seinen Schützlingen Strobo-Brillen auf. «Das Gehirn hat damit weniger Informationen zur Verfügung und wird entsprechend trainiert», erklärt Foletti.
Spiele in der NLA und Premier League
Die Strobo-Brille ist nur ein Beispiel für die Methoden, mit welchen Foletti - auch «Fox» genannt - die Goalies der Nationalmannschaft zur Bestform bringen will. «Er ist enorm innovativ, beschäftigt sich Tag und Nacht mit dem Goalietraining. Und unsere Torhüter sind von seiner Übungsanlage begeistert und am Abend entsprechend müde», schwärmt Ottmar Hitzfeld.
Foletti, der in den 1990er Jahren in der NLA das Tor von GC und Luzern hütete und 2002 zu zwei Einsätzen für Derby County in der Premier League kam, forcierte die Trainerkarriere nach seinem Rücktritt als Aktiver rasch. Über den FC Luzern und die Grasshoppers führte ihn sein Weg im Frühjahr 2011 zum Nationalteam. Daneben leitet der gebürtige Tessiner eine Torhüterschule in der Zentralschweiz.
Der Plan geht bis zum WM-Final
Während er in dieser viel Zeit in die Entwicklung investieren kann, sieht seine Aufgabe bei der Nati mit Diego Benaglio, Yann Sommer und Roman Bürki ganz anders aus. «Hier bin ich mehr Psychologe als Trainer. An mir ist es, dafür zu sorgen, dass die Goalies im Kopf bereit sind für die WM und sich gut fühlen.»
Foletti spricht von einem 24-Stunden-Job. Mit Begeisterung feilt der «Fuchs» an den kleinen Details, welche ihren Beitrag zum erfolgreichen Abschneiden in Südamerika leisten sollen. Durchgeplant hat Foletti alles und zwar bis zum 13. Juli. Dann steigt im Maracana der WM-Final - Blitzlichtgewitter inklusive.