Resultate
Es ist kein Zufall, dass Ricardo Rodriguez beim 2:1-Sieg der Schweiz über Ecuador gleich beide Schweizer Tore vorbereitete. Der 21-jährige Zürcher war in der vergangenen Saison bei Wolfsburg der beste Vorlagengeber aller Verteidiger in der gesamten Bundesliga. Rodriguez ist aber nicht nur im Angriff stark. Der Verteidiger meldet mit schöner Regelmässigkeit die Stars der Gegner ab.
Bei Wolfsburg gut entwickelt
Rodriguez‘ Stern ging im August 2011 auf, als er in der CL-Quali mit dem FC Zürich auf Bayern München traf. Mit seinen 19 Jahren liess er Arjen Robben auf der linken Zürcher Seite immer wieder auflaufen. Rodriguez spielte derart stark, dass ihn der VfL Wolfsburg im Winter für vier Jahre unter Vertrag nahm. Die Investition sollte sich für beide Seiten lohnen.
«Bei Wolfsburg habe ich mich stark entwickelt und viel Selbstvertrauen getankt», erzählt Rodriguez, der in der abgelaufenen Saison der «Wölfe» keine einzige Sekunde verpasste. Der Schweizer tritt bei Wolfsburg Corner, Freistösse, Penaltys. «In der Nati haben wir auch andere gute Schützen», sagt der Sohn eines Chilenen und einer Spanierin bescheiden.
Das sei eine angenehme Situation, weil dann immer jener Spieler antreten könne, der sich besonders gut fühle, erklärt der 21-Jährige. «Mein Ziel bleibt aber, möglichst viele Tore vorzubereiten, ohne die Defensive zu vernachlässigen.» Gegen Ecuador hat das vorzüglich geklappt. Neben den beiden Assists liess Rodriguez seinem Star-Gegenspieler Antonio Valencia keinen Stich.
Gegen Frankreich wird Rodriguez auf Mathieu Valbuena treffen. «Ein schneller und dribbelstarker Spieler», weiss Rodriguez, der Frankreich im Angriff allgemein eine sehr hohe Qualität attestiert. Dass ihn Valbuena vor unlösbare Probleme stellen wird, glaubt Rodriguez gleichwohl nicht. «Ich weiss, wie ich mich gegen ihn verhalten muss», lächelt der Schweizer.
Starkes Duo mit Lichtsteiner
Stets abgeklärt und bescheiden gibt sich Rodriguez. Auf die Frage, welches Team an dieser WM die besten Aussenverteidiger habe, kommt die Antwort trotzdem schnell: «Die Schweiz. Aber natürlich haben auch andere Mannschaften auf dieser Position eine hohe Qualität.» Stephan Lichtsteiner agiere gar noch etwas offensiver als er selber, meint Rodriguez. «Das macht uns unberechenbar.»
Sonst unterscheide ihn vor allem die Erfahrung von seinem Pendant auf der rechten Seite. «Lichtsteiner spielt mit Juventus bei einem internationalen Top-Klub und regelmässig in der Champions League.» Sicher ist: Macht Rodriguez in seinem bekannten Stil weiter, wird auch er sehr bald bei einem absoluten Top-Klub unter Vertrag stehen.