Die Ausgangslage für die Schweizer Nati ist nach dem Startsieg gegen Ecuador vorzüglich. Schlägt das Team von Ottmar Hitzfeld am Freitag in Salvador auch Frankreich und lässt Honduras gleichzeitig gegen Ecuador Punkte liegen, steht die Nati bereits definitiv in den WM-Achtelfinals. Auch bei einer Niederlage gegen Frankreich aber stünde die Chance auf ein Weiterkommen noch immer gut.
«Ich hoffe», sagt Hitzfeld deshalb, «dass wir gegen Frankreich gelöster spielen werden als gegen Ecuador.» Er habe in den Tagen nach dem Startsieg einen Aufschwung in der Mannschaft gespürt. Der Siegestreffer in letzter Sekunde im ersten WM-Spiel sei ein unglaubliches Erfolgserlebnis gewesen. «Das hat Kräfte für die nächsten Aufgaben freigesetzt», so Hitzfeld.
«Erwarte ein Duell auf Augenhöhe»
Zufrieden mit der Leistung gegen Ecuador war im Schweizer Lager niemand. Spieler und Trainer betonten wiederholt, dass man sich gegen Frankreich deutlich steigern müsse. «Den Gegner aggressiv stören, schnell Umschalten von Verteidigung auf Angriff», heisst das bei Hitzfeld. Und: Die positiven Gefühle vom späten Siegestor vom Freitag ins Spiel gegen Frankreich transportieren.
Die Spieler und Trainer Frankreichs und der Schweiz schoben sich in den letzten Tagen die Favoritenrolle munter gegenseitig zu. «Das spricht für den gegenseitigen Respekt», erklärt Hitzfeld. «Ich erwarte ein Duell auf Augenhöhe, glaube aber auch, dass die Schweiz an die Grenzen gehen muss, um eine Chance auf einen Punktgewinn zu haben.»
Über die Aufstellung liess sich Hitzfeld keine Details entlocken. Erst am Spieltag wolle er sich definitiv entscheiden, richtet der Coach aus. Offen ist ohnehin nur eine Frage: Wird Torschütze Admir Mehmedi den im Startspiel schwachen Valentin Stocker ersetzen? Die Trainingseindrücke der letzten Tage deuten auf diesen Wechsel hin.
WM-Träume auf dem Prüfstand
Seit 12 Pflichtspielen ist die Nati ohne Niederlage. Gegen einen Gegner mit der Klasse Frankreichs hat die Schweiz in der WM-Quali oder auch in der unmittelbaren WM-Vorbereitung aber nie gespielt. Deshalb wird die Partie für die Nati auch zu einer Bewährungsprobe. «Ein nächster Final», wie es Captain Gökhan Inler getreu dem Motto der letzten Tage ausdrückt.
Von grossen Träumen und viel Potenzial sprachen die Schweizer Spieler immer wieder. Nun haben sie die Gelegenheit, diesen Worten gegen einen WM-Mitfavoriten Taten folgen zu lassen. Auch wenn der Achtelfinal-Einzug der Schweiz nicht (nur) von dieser Partie abhängt, möchten sich Spieler und Trainer beweisen, dass sie zurecht von den ganz grossen WM-Erfolgen träumen.
Mögliche Schweizer Aufstellung:
Benaglio; Lichtsteiner, Von Bergen, Djourou, Rodriguez; Inler, Behrami; Shaqiri, Xhaka, Mehmedi (Stocker); Drmic.