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Schweizer Nationalmannschaft Sutter: «Die Schweiz hat noch Luft nach oben»

SRF-Experte Alain Sutter blickt im Interview auf die Partie gegen Honduras zurück und äussert sich zum bevorstehenden Achtelfinal gegen Argentinien. Der ehemalige Schweizer Internationale glaubt an die Chance der Hitzfeld-Equipe.

Alain Sutter, die Schweiz hat gegen Honduras eine eindrückliche Reaktion gezeigt. War die Schweiz so stark oder der Gegner so schwach?

Sutter: Gegen Frankreich traf die Schweiz auf eine Mannschaft, die extrem gut drauf war, während die Schweizer einen rabenschwarzen Tag erwischten. Gegen Honduras spielte die Schweiz viel besser und hatte einen Gegner, der viel schlechter war als die Franzosen.

Xherdan Shaqiri wurde nach der 2:5-Blamage gegen Frankreich heftig kritisiert. Zurecht?

Die Erwartungen an ihn sind immer sehr gross. Diese Erwartungen hat er sich mit guten Auftritten im Klub und der Nationalmannschaft auch verdient. Kritik ist nicht immer gerecht und schiesst zuweilen auch über das Ziel hinaus. Aber Shaqiri hat genau die richtige Antwort geliefert, das spricht für seine Qualität.

Eine Veränderung wäre nicht nachvollziehbar.

Sollte Coach Ottmar im Achtelfinal gegen Argentinien wiederum auf Fabian Schär in der Innenverteidigung und Josip Drmic im Sturm setzen?

Ich sehe absolut keinen Grund, nach dem Sieg gegen Honduras irgendwelche Veränderungen vorzunehmen. Wechsel in der Startformation wären nur schwer nachvollziehbar.

Ist gegen Lionel Messi und Co. ein Exploit möglich?

In den K.o.-Spielen kommen nun die Cup-Gesetze zum Tragen. Ein Aussenseiter kann sich auch mal durchsetzen. Aber es ist klar, dass Argentinien der ganz grosse Favorit ist. Möglichkeiten für einen Sieg der Schweizer sind aber durchaus vorhanden.

Wie stark schätzen Sie die Argentinier ein?

Sie haben sich im Verlauf des Turniers von Spiel zu Spiel gesteigert. Wenn Argentinien nochmals etwas zulegen kann, dann wird es ganz schwierig für die Schweiz. Aber auch die Schweizer haben noch Luft nach oben.

Die argentinische Defensive konnte bisher nicht überzeugen.

Das ist so, sie haben noch gewisse Lücken in der Hintermannschaft. Und die Stärken der Schweizer liegen in der Offensive, sie haben bewiesen, dass sie mit schnellen Kontern gefährlich werden können.

1994 standen Sie im WM-Achtelfinal gegen Spanien (0:3), konnten aber nicht teilnehmen. Was würden Sie den Schweizer Spielern mit auf den Weg geben?

Einfach geniessen! Sie haben ihr erstes Ziel erreicht, der ganz grosse Druck ist jetzt weg.

Sendebezug: FIFA WM live, 25.06.2014, 22:00 Uhr

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