Das Startspiel der Serben an der WM in Russland gegen Costa Rica hat Antworten auf einige Fragen in der Aufstellung des nächsten Schweizer Gegners gegeben:
- Sergej Milinkovic-Savic spielt: Der Lazio-Star, der aktuell mit Juventus Turin in Verbindung gebracht wird, stand in der Startelf. Hinter den Spitzen wusste der 1,91 m grosse Mann zu gefallen. Es war erst sein 5. Länderspiel.
- Aleksandar Mitrovic ist der Stossstürmer, er erhielt den Vorzug gegenüber Aleksandar Prijovic und Luka Jovic. Hier gibt es durchaus Parallelen zur Schweiz. Auch die Serben verfügen über keinen internationalen Top-Stürmer. Mitrovic steht bei Newcastle unter Vertrag, war zuletzt aber an Fulham (Championship) ausgeliehen.
- Der Captain-Wechsel hat Erfolg. Aleksander Kolarov versenkte den Freistoss zum Sieg.
SRF-Experte Benjamin Huggel hat Serbiens Auftritt im ersten Gruppenspiel intensiv analysiert. Das sind seine Erkenntnisse:
Die Stärken der Serben:
- Die Offensive - Huggel: «In der Offensive sind Milinkovic-Savic, Dusan Tadic und Aleksandar Mitrovic die entscheidenden Leute. Die Serben bevorzugen Angriffe flach durch die Mitte in die Zwischenräume zwischen Mittelfeld und Verteidigung. Mitrovic kann den Ball mit dem Rücken zum Tor sehr gut verarbeiten. Damit kann Serbien auch mit hohen Bällen operieren.
- Milinkovic-Savic - Huggel: «Milinkovic-Savic ist derjenige Akteur, den man mit einer gesunden Aggressivität aus dem Spiel nehmen muss. Man sieht sein Potenzial, defensiv hat er seine Aufgaben aber einige Male vernachlässigt.»
- Die Standards - Huggel: «Wenn man einen Kolarov hat, sind natürlich auch die Standards eine Stärke.»
Die Schwächen der Serben:
- Mangelnde Kompaktheit - Huggel: «Sie standen gegen Costa Rica zu weit auseinander. Es gab grosse Räume zwischen defensivem Mittelfeld und Abwehr. Innenverteidiger Nikola Milenkovic hat Mühe, wenn sich der gegnerische Stürmer in den Zwischenräumen bewegt.»
- Standards - Huggel: «Bei Standards sind die Serben anfällig, die defensive Disziplin geht einigen Spielern ab.»
Serbien hätte zwar hart gespielt, aber nicht überhart. Für die Schweiz sei es wichtig, mehr als 50 Prozent Ballbesitz zu erreichen.
Sendebezug: Laufende WM-Berichterstattung SRF zwei