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SFV nimmt Stellung Hinter den Jubelposen «steckt keine politische Botschaft»

Am Tag nach dem 2:1-Sieg gegen Serbien sind die Jubelposen von Xhaka, Shaqiri und selbst Lichtsteiner das grosse Thema.

Die Doppeladler-Geste sorgt für mindestens so viel Gesprächsstoff wie die drei geholten Punkte im zweiten Gruppenspiel. Nach der Ankunft der Nati in Togliatti am Samstag nahmen SFV-Generalsekretär Alex Miescher und Claudio Sulser, der Nati-Delegierte, zum Thema Stellung.

Das ist eine Interpretationsfrage.
Autor: Claudio Sulser zu möglichen Fifa-Sanktionen

«Es ist uns sehr schwer gefallen, seit dem Schlusspfiff die ganze Geschichte einzuordnen», erklärte Miescher im SRF-Studio. Die Gesten seien eine spontane Reaktion gewesen, lautet der Tenor beim Schweizer Fussball-Verband. «Es steckt keine politische Botschaft dahinter», so Sulser. Die Partie sei ganz einfach sehr emotional verlaufen. «Das belegt auch, dass sich Shaqiri das Trikot ausgezogen hat», so Miescher. Er hoffe, dass diese Aktion sich im Turnierverlauf nicht noch räche.

Was macht die Fifa?

Ob die Aktionen auch direkte sportliche Konsequenzen haben werden, sei noch offen. «Das ist eine Interpretationsfrage», sagt Sulser. Objektiv sei er in dieser Geschichte natürlich nicht. Erfahrung hat der ehemalige Chef der Disziplinarkommission der Fifa in solchen Dingen aber allemal.

Bis jetzt habe der Weltverband noch keine Stellungnahme des SFV eingefordert. Man wäre überrascht, wenn die Sache Konsequenzen nach sich ziehen sollte und warte einfach ab, erklärte Miescher. Eine Sperre könne er sich beim besten Willen nicht vorstellen.

Dass sich auch Captain Stephan Lichtsteiner zur Geste hinreissen liess, bewertet Miescher so: «Das zeigt, dass wir eine solidarische Mannschaft sind.»

Als man sich auf einen Jubel-Verzicht einigte

Es ist nicht so, dass die Thematik neu für den SFV wäre. Im November 2014 setzten sich u.a. Miescher und Coach Vladimir Petkovic mit dem damaligen Spielerrat um Ex-Captain Gökhan Inler, Stephan Lichtsteiner und Valon Behrami zusammen. Auch Xherdan Shaqiri war dabei.

Man entschied, auf den Adler-Jubel in der Nati zu verzichten. Im Klub sei jeder frei, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.

Nun dürfte die Sache intern wieder analysiert werden. Das Problem werde man nicht von heute auf morgen lösen und man könne nicht alles kontrollieren, räumt Miescher ein. Immerhin so viel verriet Sulser: Er werde die Angelegenheit mit Shaqiri und Xhaka noch einmal vertieft besprechen.

Sendebezug: Laufende WM-Berichterstattung SRF zwei

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