Noch ist die WM für das russische Nationalteam nicht vorbei, doch für die Gastgeber ist das Turnier trotz der klaren 0:3-Niederlage im abschliessenden Gruppenspiel gegen Uruguay ein grosser Erfolg.
Russland, das mit wenig Kredit aus der Bevölkerung in die WM gestartet war, qualifizierte sich als erstes Team für die Achtelfinals – und das absolut souverän. Die Anerkennung ist zurück, das dürfte sich auch bei einer allfälligen Niederlage gegen Spanien nichts ändern.
Wieso sollte nicht noch ein Wunder geschehen? Man darf träumen!
Denn in Russland weiss man, dass man gegen den Weltmeister von 2010 krasser Aussenseiter ist. Man geht von einem Out aus, hofft und träumt aber gleichzeitig vom grossen Wunder. «Wieso sollte nicht noch ein Wunder geschehen? Südkorea hatte gegen den amtierenden Weltmeister ebenfalls keine Komplexe. Man darf träumen!» schreibt beispielsweise die Zeitung Sport-Express.
Golowin spielt sich in den Fokus
Grossen Anteil an Russlands Höhenflug hat auch Alexander Golowin. Der 22-jährige Mittelfeldspieler brillierte gegen Saudi-Arabien (5:0) mit einem Tor und 2 Assists. Im letzten Gruppenspiel fiel er zwar dem Rotationsprinzip des Trainers zum Opfer und kam gegen Uruguay nicht zum Einsatz – das dürfte sich gegen Spanien aber ändern.
Mit seinen Leistungen avancierte Golowin jetzt schon zum Shootingstar der WM, sein Marktwert steigt von Spiel zu Spiel. Juventus Turin hatte schon vor der WM 20 Millionen Euro für den Spieler von ZSKA Moskau geboten. Nun stiegen die Italiener aus dem Transferpoker aus – zu teuer! Unter 25 Millionen Euro dürfte Golowin nicht zu kriegen sein.
Deal mit Chelsea steht offenbar kurz bevor
Somit steht ein Klub in der Pole Position, der das Portemonnaie ohnehin weit öffnen kann: der FC Chelsea. Laut Medienberichten soll der Deal bald perfekt sein. Den Engländern dürfte es auch egal sein, wenn Golowin mit einem weiteren starken Auftritt den Preis noch mehr in die Höhe treibt.
Für Golowin hingegen lebt zumindest bis Sonntagabend der Traum vom Viertelfinal. Und bei einem allfälligen Out dürfte der Blues vor dem Deal mit den «Blues» nach der ohnehin starken WM nur kurz andauern.
Resultate
Sendebezug: Laufende WM-Berichterstattung SRF zwei