- In einer vor allem in der 2. Halbzeit aufregenden Partie entführt der FC Luzern in der 18. Super-League-Runde alle drei Punkte aus Basel.
- Die Innerschweizer drehen zunächst ein 0:1 und finden auch auf den 2:2-Ausgleich durch Andi Zeqiri (78.) nochmals eine Antwort.
- Den Nadelstich für das Heimteam setzt Benjamin Mbunga Kimpioka in der 89. Minute. Der Schwede absolvierte seine allerersten Minuten im FCL-Dress.
- Seinem Frust lässt hinterher auch der langjährige Basel-Spieler Granit Xhaka auf Instagram freien Lauf.
«Heimspiele sind dazu da, um sie zu gewinnen», sagte FCB-Trainer Alex Frei vor der Partie lapidar gegenüber SRF. Es war dies ein frommer Wunsch des 43-Jährigen. Denn seine Schützlinge mussten sich bei ihrer Rückkehr vor den eigenen Anhang nach langen 83 Tagen Pause und einem Auf und Ab über 90 Minuten von Luzern mit 2:3 abwatschen lassen.
Der Nackenschlag ereilte Rot-Blau spät in der 89. Minute. Der eingewechselte und neu verpflichtete Benjamin Mbunga Kimpioka traf mit seiner zweiten Ballberührung zum für Luzern viel umjubelten und allgemein nicht erwarteten Siegtreffer. Der 22-jährige schwedische Mittelstürmer war erst vor wenigen Tagen leihweise von AIK Stockholm gekommen – und hat als Joker voll eingeschlagen.
Aus Sicht des FCL: 0:1 – 2:1 – 2:2 – völlig losgelöst
Dieser Paukenschlag zum Schluss führte dazu, dass die Innerschweizer nach 10 sieglosen Anläufen in Folge (und nur 2 Remis) erstmals wieder ein Duell mit dem FCB für sich entscheiden konnten. Der letzte Sieg im St. Jakob-Park datiert sogar vom April 2015. Und in den vergangenen 3 Aufeinandertreffen hatten sie nicht einmal einen Torerfolg zustande gebracht.
Diesmal überschlugen sich nach der Pause die Ereignisse. Dank zunehmend verstärkten Offensivbemühungen und der weggeblasenen Souveränität bei den Platzherren korrigierte der Gast in der 60. Minute durch Pascal Schürpf den 0:1-Rückstand. Die Führung war früh in der ersten Halbzeit auf das Konto von Zeki Amdouni gegangen, der im zweiten Anlauf eine Grosschance verwertete.
In der 74. Minute machte dann Nationalspieler Ardon Jashari, der zuvor lange diskret geblieben war, die Wende für den FCL perfekt. Die vermeintliche Wende, denn unvermittelt sandte die taumelnde Frei-Elf wieder ein Lebenszeichen aus. Im Anschluss an einen Eckball kam Basel fast postwendend zurück in diese Partie: Andi Zeqiri buchte das 2:2.
Eine Frage des Respekts
Wer nun dachte, Basel würde Rückenwind bekommen, irrte gewaltig. So war es nochmals Luzern, das für den nächsten Schocker sorgte. Fünf Minuten nach seiner Einwechslung stand Kimpioka bei einer Hereingabe aus kurzer Distanz goldrichtig – der Rest ist bekannt.
Die Luzerner Stimmen
Das Heimteam war hinterher komplett bedient, es kam auch zu Dissonanzen untereinander. Fabian Frei sprach hinterher Klartext. «Ich habe völlig in den falschen Hals bekommen, dass die Hälfte der Mannschaft nach dem Spiel einfach die Garderobe aufgesucht hat. Ohne sich zu bedanken bei den Leuten, die heute bei dieser Kälte den Weg ins Stadion gefunden haben.» Dies sei eine Frage des Anstands und des Respekts.
So geht es weiter
Beide Teams schalten nun eine Cup-Runde ein und beschliessen in der kommenden Woche die Achtelfinals des laufenden K.o.-Wettbewerbs. Luzern muss am Dienstag beim unterklassigen Thun antreten, tags darauf misst sich Basel im Letzigrund im Super-League-Duell mit den Grasshoppers (beide Partien sind live bei SRF zwei zu sehen). Die exakt gleiche Affiche gibt es am 4. Februar anlässlich der 19. Meisterschaftsrunde. In diesem Rahmen wiederum empfangen die Innerschweizer am 5. Februar Leader YB.